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    Augen auf beim E-Bike-Kauf: Darauf sollten Sie achten

    Welcher Fahrrad-Typ passt zu mir? Worauf muss ich beim Akku achten? Und welcher Motor ist der Beste für mich? Vor dem Kauf eines E-Bikes sollten Sie sich gut informieren. hallo nachbar hilft Ihnen dabei, das für Sie perfekte Rad zu finden.

    Foto: shutterstock

    Die deutsche Fahrradwirtschaft boomt. Und das liegt zum größten Teil an der großen Beliebtheit sogenannter Pedelecs, die im Volksmund meistens als E-Bikes bezeichnet werden. Diese Fahrräder, ausgestattet mit einem elektrischen Antriebsassistenten, kommen in immer mehr Variationen und mit immer neuen technischen Finessen auf den Markt. Laien können da schnell mal den Überblick verlieren. Sind Sie bei Begriffen wie „Hardtail“, „Fully“ oder „Nabenantrieb“ auch erstmal ratlos? Dann haben wir hier eine kleine, aber feine Kaufberatung für Sie, die Licht ins Dunkel bringt. Los geht’s!

    Das richtige Modell: Welcher E-Bike-Typ sind Sie?

    Die erste Frage, die Sie sich vor dem Kauf eines E-Bikes stellen sollten, ist, welcher Fahrrad-Typ am besten zu Ihren Anforderungen passt. Wie bei seinem nichtmotorisierten „Vorgänger“ gibt es auch beim Pedelec verschiedene Modelle, die je nach Einsatzgebiet ihre Vor- und Nachteile haben. Suchen Sie ein City-Bike oder eher etwas fürs Gelände? Oder vielleicht den Allrounder für jede Lebenslage? Hier eine kurze Übersicht über die gängigsten E-Bike-Modelle:

    Trekking-E-Bike
    Der Allrounder unter den Elektrofahrrädern. Perfekt für die Stadt sowie Radtouren im leichten Gelände.

    City-E-Bike

    Auf befestigten Straßen zuhause. Ideal für kürzere Touren im Alltag wie zum Beispiel den Arbeitsweg.

    Cross-E-Bike

    Eine Mischung aus Alltagsbegleiter und Sportrad für längere Ausflüge. In Maßen auch im Gelände tauglich.

    Hardtail-E-Bike
    Ein Mountainbike mit sportlicher Sitzposition und Alltagstauglichkeit. Für Touren im Gelände besitzt es ein gefedertes Vorderrad.

    Fully-E-Bike

    Das Modell für die Bergetappen: Mit einer Vollfederung und maximalem Grip ist es der perfekte Begleiter für die harten Trails in der Natur.

    Mittlerweile sind zudem E-Rennräder, elektrische Lastenräder oder Klapp-E-Bikes etwa für Pendler groß im Kommen. Welches Modell am besten zu Ihnen passt, hängt natürlich von Ihren Vorhaben mit dem Rad ab.

    Kleiner Tipp: Am besten kaufen Sie Ihr E-Bike nicht online, sondern bei einem Fachhändler vor Ort. So können Sie die verschiedenen Modelle probefahren und sich selbst ein Bild davon machen, was am besten zu Ihnen passt. Außerdem: Der Händler kennt Ihr Fahrrad und ist nach dem Kauf Ihr kompetenter Ansprechpartner in puncto Wartung und Software-Updates.

    Der Motor: Heckantrieb, Frontantrieb oder doch ein Mittelmotor?

    Der Motor ist, wenn man so will, das Herzstück eines jeden E-Bikes. Er entscheidet maßgeblich über die Fahrdynamik, die Geschwindigkeit und das Gewicht sowie die Gewichtverteilung des Fahrrads. Drei verschiedene E-Bike-Antriebe haben sich in den letzten Jahren am Markt etabliert: der Heckantrieb, der Frontantrieb sowie der Mittelmotor.

    Bei den meisten Pedelecs kommt der letztgenannte Mittelmotor zum Einsatz. An der Kurbel als Teil des Tretlagers verbaut, sorgt er für eine optimale Gewichtsverteilung und einen niedrigen Schwerpunkt. In puncto Fahrdynamik kommen die E-Bikes mit Mittelmotor den herkömmlichen Fahrrädern am nächsten. Ein Nachteil gegenüber den anderen beiden Alternativen ist der erhöhte Verschleiß der Ritzel sowie der Kette.

    Der Heckmotor befindet sich an der Nabe des Hinterrads und ist erste Wahl für alle sportlichen E-Bike-Modelle sowie E-Mountainbikes ohne Vollfederung. Durch die Verlagerung des Gewichts entsteht beim Heckmotor mehr Traktion, was dem Pedelec eine ordentliche Beschleunigung ermöglicht. Entscheiden Sie sich für einen Heckantrieb, sollten Sie unbedingt darauf achten, dass der Akku, als zweite schwere Komponente eines Pedelecs, am Mittelteil des E-Bikes verbaut ist, um den Schwerpunkt nicht zu sehr aufs Hinterrad zu verlagern.

    Der Frontmotor ist die mit Abstand günstigste Variante. Da hören die Vorteile aber auch schon auf. Das Extragewicht an der Nabe des Vorderrads erschwert das Lenken und sorgt so für ein unsicheres Fahrgefühl. Ein Frontantrieb eignet sich eher für Kurzstrecken und ist deshalb in erster Linie bei City-Bikes zu finden.

    Der Akku: Höher, schneller, weiter - aber wie?

    Ein weiterer wichtiger Faktor beim E-Bike-Kauf ist der Akku, die Energiequelle des Rads. Er entscheidet über die Leistung und die Reichweite des Pedelecs und macht je nach Beschaffenheit auch einen großen Teil des Kaufpreises aus.

    In der Regel verfügen derzeit aktuelle Modelle über eine Kapazität zwischen 400 und 500 Wh (Wattstunden). Das entspricht laut Herstellerangaben einer Reichweite von 130 bis 200 Kilometern. Diese Angaben sind allerdings mit Vorsicht zu genießen, da verschiedene Faktoren wie das Fahrergewicht, das Fahrverhalten oder der Luftwiderstand nicht eingerechnet sind. Dennoch macht man mit dieser Größenordnung als Otto Normalradfahrer selten etwas falsch. Haben Sie weitere Touren geplant, können Sie Ihr Bike mit einem zweiten Akku nachrüsten. Brauchen Sie es nur für Kurzstrecken, reicht womöglich schon ein kleinerer Akku.

    In der Regel befindet sich der Akku unter dem Gepäckträger sowie am oder im Rahmen des Fahrrads. Die Platzierung des Akkus wirkt sich auf den Schwerpunkt des Fahrrads aus. Mit der Befestigung am Rahmen liegen Sie deutlich besser auf der Straße. Die Integration in den Rahmen bietet zusätzlichen Schutz vor äußeren Einflüssen.

    Das Budget: Wie viel sollten Sie für ein E-Bike ausgeben?

    Wie viel Geld Sie für Ihr Pedelec ausgeben, hängt natürlich von Ihren Erwartungen und Anforderungen ab. Reicht Ihnen ein einfaches Rad ohne großen Schnickschnack für gelegentliche Ausflüge zum Supermarkt? Oder soll es ein leistungsstarkes Gefährt mit ausgeklügelten technischen Features sein? Hier eine kleine Orientierungshilfe:

    Unter 1.000 Euro
    Angebote für unter 1.000 Euro finden Sie zumeist in den Onlineshops von Supermarkt-Ketten oder Bauhäusern. Sie sind in der Regel nicht mit Markenkomponenten ausgestattet und haben oft nur eine geringe Akkukapazität. Wer auf hohe Haltbarkeit setzt, sollte lieber eine Preisstufe höher ansetzen.

    Ab 1.000 Euro
    Ab dieser Preisschwelle bekommen Sie bereits ein ordentliches Einsteigermodell für den Alltagsgebrauch. In der Preisregion könnten Sie auch schon beim Fahrradhändler um die Ecke fündig werden. Der Vorteil: Sie können das Pedelec probefahren und haben nach dem Kauf einen Ansprechpartner für Reparaturen und Wartung.

    Ab 2.000 Euro
    Für die Ausstattung mit Marken-Komponenten muss man in der Regel 2.000 Euro und mehr hinlegen. Sie sind nicht nur deutlich langlebiger, sondern bieten auch mehr Power für weitere Strecken. In dieser Preisliga finden Sie auch die ersten leistungsstarken Fully- und Hardtail-E-Bikes.

    Ab 3.500 Euro
    Ab hier bewegen wir uns im absoluten Premiumsegment der Pedelecs. Die Ausstattung lässt keine Wünsche übrig und der Wartungsaufwand beschränkt sich auf ein Minimum. Weitere Features: zum Beispiel ein superleichter Carbon-Rahmen, ein multifunktionaler Boardcomputer am Lenker oder eine Schnittstelle zum Smartphone.

    Lohnt es sich, mein normales Rad nachzurüsten?

    Haben Sie bereits ein gutes Rad im Fahrradkeller stehen, könnte das Umrüsten auf einen elektronischen Antrieb eine günstige Alternative für Sie darstellen. Hierfür gibt es mittlerweile eine große Auswahl an Umbausätzen, die preislich deutlich unter den „fertigen“ Pedelecs liegen. Auch hier gilt die Devise: Qualität hat ihren Preis. Bevor Sie sich für einen Bausatz entscheiden, sollten Sie checken, ob Ihr Fahrrad für eine solche Umrüstung geeignet ist. Am besten lassen Sie sich von einem Fachmann beraten, der anschließend auch gleich den Umbau vornimmt.

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