Das Handy-Display flackert oder reagiert nicht? Der Akku lädt nicht richtig? Solche Probleme sind typisch für die kalte Jahreszeit. Denn im Winter kommt vieles zusammen, was Smartphones nicht gut vertragen: Niedrige Temperaturen, plötzliche Temperaturwechsel und Nässe.
Welche Temperatur ist ideal für Handys?
Handys sind auch bei Minusgraden noch einsetzbar, einige Modelle laut Herstellerangaben sogar bis minus 20 Grad. Am besten aber funktionieren Smartphones bei Temperaturen von mehr als 10 Grad bis ungefähr 20 Grad. Denn in den Lithium-Ionen-Akkus, mit denen die Geräte betrieben werden, befindet sich eine Elektrolyt-Flüssigkeit, in der sich die Ionen zwischen Minus- und Pluspol bewegen. Bei niedrigen Temperaturen bewegen sie sich langsamer. Das verlangsamt die Funktionen und verkürzt die Laufzeit des Akkus.
Auch Touchscreens mögen Kälte nicht, insbesondere sogenannte TFT- oder IPS-Displays. Denn in ihnen befinden sich flüssige Kristalle, die sich bei Kälte langsamer bewegen. Achtung: Wer versucht, die Langsamkeit durch starken Druck auf das Display auszugleichen, kann die Kristalle komplett zerstören. OLED-Displays haben weniger Probleme, da die in ihnen verbauten organischen Leuchtdioden resistenter gegen Kälte sind.
Wie wirken sich starke Temperaturwechsel auf Handys aus?
Temperaturschocks, also zum Beispiel ein schneller Wechsel von kalt zu warm, sind Gift für Handys. Wird ein Smartphone aus eisiger Kälte in einen beheizten Raum gebracht, kann sich Kondenswasser bilden. Durch langsames Aufwärmen reduzieren Sie dieses Risiko. Lassen Sie das Handy beispielsweise nach Betreten des Raums noch eine Weile in der Tasche. Oder schalten Sie es vorher aus und erst nach einiger Zeit in der Wohnung wieder ein.
Besonders gefährlich ist es, kalte Handys direkt aufzuladen. Im besseren Fall lädt der Akku nicht vollständig auf. Im schlechteren Fall beschädigen die hohen Ladeströme die abgekühlten Lithium-Ionen-Akkus – oder zerstören sie sogar. Auch hier gilt: Lassen Sie das Gerät langsam aufwärmen.
Achtung: Legen Sie das Handy niemals auf die Heizung, um den Prozess zu beschleunigen. Auch Föhn, Backofen oder Mikrowelle sollten keinesfalls zum Einsatz kommen. Denn auch Hitze kann das Handy beschädigen oder gar funktionsunfähig machen.
Wie schütze ich mein Handy vor Kälte?
Die Winterregel Nummer eins ist für Handys dieselbe wie für uns selbst: Warm anziehen. Besonders gut schützen Handyhüllen aus Filz, Wolle und Neopren. Neopren hält obendrein Nässe ab (siehe auch nächster Punkt: Schutz vor Nässe). Wichtig ist aber auch, wie das Handy transportiert wird. In Rucksäcken und Taschen kühlen die Geräte schnell aus. Ebenso schädlich ist langes Liegen in abgestellten Autos oder unbeheizten Räumen. Besser Sie tragen Ihr Smartphone möglichst nah am Körper, also in der Hosentasche, der Innentasche der Jacke, oder in einer Handyhülle zum Umhängen unter der Jacke.
Am besten für Geschwindigkeit und Akkulaufzeit ist, wenn das Handy diesen Ort so selten wie möglich verlässt. Wenn Sie Freisprechgeräte wie Bluetooth-Kopfhörer nutzen, kann das Smartphone an seinem warmen Platz bleiben und Sie müssen es nicht so oft der Kälte aussetzen.
Wie schütze ich mein Handy vor Nässe?
Im Winter sind Handys aber nicht nur wegen der niedrigen Temperaturen gefährdet, sondern auch wegen der Nässe, die Schnee und Eis mit sich bringen. Dringt Wasser in die Geräte ein, kann das zum Totalausfall führen. Schutz davor bieten Handyhüllen aus wasserabweisendem Material wie Neopren.
Ist Wasser ins Smartphone eingedrungen, sollten Sie das Gerät sofort ausschalten. Drücken Sie keine Knöpfe (außer dem Ausschaltknopf) und versuchen Sie nicht, das Wasser durch Schütteln herauszubekommen. Denn beides verteilt das Wasser weiter im Innenraum. Legen Sie stattdessen das Gerät mit geöffnetem Simkartenschlitz nach unten für ein bis zwei Tage auf eine saugfähige Unterlage. Hilfreich sind dabei sogenannte „Rescue Kits“ – diese enthalten ein Trockenmittel, das mit dem Handy zusammen in einen Beutel gelegt wird, um die Feuchtigkeit besonders gründlich zu entziehen.
Was sind Outdoor-Handys?
Outdoor-Handys sind besonders robuste Geräte. Wie der Name sagt, sind sie für dauerhafte Einsätze im Freien konzipiert. Darum sind sie nicht nur besonders unempfindlich gegen Stöße und Staub, sie schützen zudem das sensible Innenleben der Geräte meist auch vor Spritzwasser und funktionieren auch bei zweistelligen Minusgraden einwandfrei. Wenn Sie Ihr Handy oft in extremer Kälte oder bei Eis und Schnee nutzen, kann sich ein Outdoorhandy daher lohnen.