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    Bewusst grillen: Die besten Tipps für Klima und Geschmack

    Grillen gehört für viele zum Sommer einfach dazu: gemeinsam draußen essen, Zeit mit Familie und Freunden verbringen, den Alltag vergessen. Doch angesichts der immer heißer werdenden Sommer, steigender Energiepreise und wachsender Umweltbelastung stellt sich immer häufiger die Frage: Wie grillt man heute möglichst nachhaltig? Dabei geht es nicht nur um die Wahl des passenden Grills, sondern auch um das, was auf den Rost kommt, wie es verpackt ist und was danach übrig bleibt. Nachhaltigkeit beginnt schon beim Einkauf, reicht über die Wahl des Grills bis hin zur Reinigung und man kann trotzdem ganz ohne Verzicht für echten Grillgenuss sorgen. Die hallo nachbar-Redaktion zeigt Ihnen wie.

    © Pixel-Shot / Adobe Stock

    Holzkohlegrill: Tolles Aroma, schlechte Öko-Bilanz

    Dutch Oven auf einem Holzkohlegrill

    Eine der grundlegendsten Entscheidungen ist natürlich die Art des Grills. Holzkohlegrills sind für viele der Inbegriff des Grillens, doch ihre Ökobilanz ist leider problematisch. Für eine Tonne Holzkohle werden rund 3,5 Tonnen Holz benötigt, teils auch Tropenholz aus entwaldungsgefährdeten Regionen. Die Verbrennung setzt CO₂ und Schadstoffe frei, die Energieausbeute ist gering. Dennoch schätzen viele den typischen Rauchgeschmack. Wer auf Holzkohle nicht verzichten möchte, sollte auf heimische Hölzer mit FSC- oder Naturland-Siegel achten und möglichst effizient grillen, etwa mit einem Grilldeckel und wieder verwendbaren Kohleresten.

    Gasgrill: Sauber und effizient

    Ein Mann legt Grillgut auf einen Gasgrill auf.

    Gasgrills gelten als umweltfreundlichere Alternative zur Holzkohle. Sie verbrennen sauberer, verursachen kaum Asche und lassen sich präzise steuern. Der Gasverbrauch hängt von der Leistung ab, durchschnittlich etwa 100 Gramm Gas pro Kilowatt und Stunde. Ein 12-kW-Grill benötigt so bis zu 1,2 Kilogramm pro Stunde. Zwar ist Gas ein fossiler Brennstoff, doch im Vergleich zur Holzkohle ist die Emissions- und Energiebilanz meist besser.

    Elektrogrill: Umweltfreundlich, aber wenig mobil

    Grillgut auf einem Elektrogrill

    Elektrogrills schneiden bei der Umweltfreundlichkeit am besten ab. Vor allem, wenn Ökostrom genutzt wird. Sie erzeugen keine direkten Emissionen, sind energieeffizient und nahezu geruchsfrei. Mit 1.200 bis 2.400 Watt Verbrauch gehören sie zu den sparsameren Geräten. Ideal für Balkon oder Innenbereich, da sie kaum Rauch entwickeln. Eine attraktive Alternative insbesondere im Hinblick auf die steigenden Preise für Holzkohle und Gas. Einziger Nachteil: Ohne Steckdose geht nichts, und im Garten kann das zu unpraktischen Kabelkonstruktionen führen.

    Mehr als nur die Energiequelle: Ganzheitlich nachhaltig grillen

    Nachhaltig grillen bedeutet mehr, als sich zwischen Holzkohle, Gas oder Elektro zu entscheiden. Wer mit gutem Gewissen genießen möchte, sollte auch auf das Wie und Was beim Grillen achten. Denn ein klimafreundlicher Grillabend beginnt beim Einkauf und endet bei der umweltschonenden Reinigung.

    Nachhaltiges Grillgut

    Der größte Hebel liegt oft beim Grillgut selbst. Tierische Produkte haben, je nach Herkunft und Verarbeitung, eine deutlich höhere CO₂-Bilanz als pflanzliche Alternativen. Wer nicht ganz auf Fleisch verzichten möchte, kann auf Bio-Fleisch aus artgerechter Haltung und möglichst regionale Erzeugnisse achten. Kurze Transportwege, hohe Standards bei Futter und Tierwohl sowie geringe Verpackung machen hier den Unterschied.

    Noch klimafreundlicher wird es mit vegetarischen oder veganen Optionen: Gemüsespieße, gefüllte Paprika, marinierter Tofu, Grillkäse (z. B. Halloumi) oder selbst gemachte Burger-Patties aus Linsen, Bohnen oder Haferflocken sind längst keine Notlösungen mehr, sondern vollwertige und sehr schmackhafte Alternativen, die es sich lohnt auszuprobieren.

    Umweltfreundliches Zubehör

    Grillen ohne Einwegmüll ist einfacher als gedacht. Statt Aluschalen oder Alufolie eignen sich Grillmatten aus Glasfasergewebe oder Edelstahl, die immer wieder verwendet werden können. Sie schonen nicht nur die Umwelt, sondern auch den Grillrost. Auch bei Grillanzündern gibt es Unterschiede: Produkte aus Holzwolle oder gepresstem Papier, möglichst paraffinfrei, verbrennen sauberer und sind biologisch abbaubar. Ergänzt wird das nachhaltige Zubehör durch langlebiges Grillbesteck aus Edelstahl oder Holz statt Einweg-Plastik.

    Weniger Verpackung, mehr Regionalität

    Grillen beginnt beim Einkauf und dort lässt sich viel richtig machen. Saisonales Gemüse vom Wochenmarkt oder aus dem Hofladen hat nicht nur mehr Geschmack, sondern auch einen deutlich kleineren ökologischen Fußabdruck. Wer seine Zutaten in Mehrwegboxen transportiert und Unverpackt-Läden oder lose Angebote im Supermarkt nutzt, spart jede Menge Plastikmüll. Auch Brot, Dips und Salate lassen sich gut selbst zubereiten, ganz ohne Einwegverpackung.

    Regionalität spielt dabei eine zentrale Rolle. Wer Produkte aus der Umgebung kauft, unterstützt nicht nur lokale Erzeugerinnen und Erzeuger, sondern reduziert auch Transportwege und Emissionen. Was bedeutet regional einkaufen eigentlich und wie lässt sich das im Alltag ganz einfach umsetzen? Lesen Sie hier in unserem Artikel Regional einkaufen, global helfen - für mehr Nachhaltigkeit, Fairness und Nähe.

    Reinigung ohne Chemie

    Wenn der Grillabend vorbei ist, kommt meist der unbeliebteste Teil: das Saubermachen. Statt zu chemischen Reinigern zu greifen, helfen oft schon Hausmittel wie Natron, Essig, Backpulver oder Zitronensaft. In Kombination mit einer Grillbürste oder einem Stück zerknülltem Backpapier lassen sich eingebrannte Reste gut entfernen, ganz ohne aggressive Mittel, die ins Abwasser gelangen.

    Technik mit Zukunft: Innovativ und effizient grillen

    Die Grilltechnik wird stetig weiterentwickelt, auch mit Blick auf Energieeffizienz und Umweltfreundlichkeit. Pelletgrills nutzen gepresste Holzreste als Brennstoff und arbeiten besonders effizient. Smarte Temperatursteuerung sorgt dafür, dass nur so viel Energie verwendet wird, wie wirklich nötig ist. Wer häufig grillt, profitiert von diesen Innovationen durch mehr Kontrolle, Komfort und einen geringeren Energieverbrauch.

    Fazit: Nachhaltig grillen heißt bewusst entscheiden

    Grillen soll Spaß machen und das muss nicht im Widerspruch zur Umwelt stehen. Wer bewusst auswählt, wie und was gegrillt wird, leistet bereits einen wichtigen Beitrag. Holzkohle bringt zwar das typische Aroma, belastet aber Klima und Geldbeutel. Gasgrills sind effizienter, Elektrogrills die nachhaltigste Wahl, vor allem mit Ökostrom.
    Mit regionalem, pflanzlichem Grillgut, cleverem Zubehör und weniger Verpackung wird der Grillabend nicht nur lecker, sondern auch klimafreundlich. So schmeckt der Sommer 2025 mit gutem Gewissen.

    Wer mit dem Elektrogrill klimaneutral grillen möchte, kann mit einer EWE-PV-Anlage plus Stromspeicher den selbst erzeugten Solarstrom optimal nutzen – besonders sinnvoll bei regelmäßigem Betrieb eines Elektrogrills. Mehr Informationen zum Thema PV-Anlage finden Sie in unserem Ratgeber: Klimaschutz mit PV.

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