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    Rickey Paulding: Meine Top-5-Momente mit den EWE Baskets

    Oldenburg ist „Pauldingburg“: Nach 15 Jahren beendet Rickey Paulding seine Karriere bei den EWE Baskets. Zum Abschiedsspiel in der ausverkauften EWE ARENA kamen noch einmal Spieler, Fans, Familie und Freunde zusammen, um den US-Amerikaner ein letztes Mal gebührend zu feiern. Im Interview mit hallonachbar.de erinnert sich „der Ewige“ an seine Top-5-Momente aus den vergangenen anderthalb Jahrzehnten.

    Ulf Duda/fotoduda/BBL

    2009: Deutsche Meisterschaft
    „Zum ersten Mal in meiner Karriere war ich länger als ein Jahr bei einem Team. Davor hatte ich bei verschiedenen Clubs in Frankreich und Israel gespielt. Als ich in die zweite Saison mit den EWE Baskets ging, fühlte sich alles sehr vertraut und gut an. In der Vorbereitung waren wir bereits richtig gut drauf und wir hatten viele talentierte Spieler im Team, die sich auch abseits des Courts sehr gut verstanden. Als die Playoffs losgingen, hatten wir so ein besonderes Gefühl, trotzdem sprach niemand von der Meisterschaft. Als ich nach dem letzten Spiel der Final-Series gegen Bonn die Trophäe in den Händen hielt, fühlte sich das völlig unwirklich an. Eine der besten Erfahrungen meines Lebens. Die Party in der Kabine war legendär, danach ging es weiter in ein Restaurant in Oldenburg. Das Bier floss in Strömen …“

    2015: Pokalsieger
    „Die reguläre Saison lief nicht wirklich so, wie wir uns es erhofft hatten. Unser Coach wurde durch Mladen Drijencic ersetzt – und plötzlich ging ein Ruck durch das Team. Die komplette Stimmung und der Energielevel waren auf einmal wie ausgewechselt. Für mich war es in meiner Karriere immer so, wenn ich mit meinem Trainer auch persönlich klarkam, dann habe ich mich immer noch ein bisschen mehr reingehängt und gekämpft. Ich erinnere mich, wie ich meiner Frau erzählte, dass in Oldenburg das Top-Four-Pokalfinale stattfindet. Gleichzeitig kam mir der Gedanke, dass uns der Heimvorteil vielleicht beflügeln könnte. Daraufhin habe ich auf jeden meiner Teamkollegen eingeredet: Ich will diesen verdammten Pokal gewinnen. Ich war heiß auf das Top Four, aber auch sehr nervös.“

    2017: Play-off-Game gegen Ulm
    „Zur Halbzeit lagen wir mit 27 Punkten zurück. Eigentlich unmöglich, so ein Spiel noch zu drehen, weil die meisten Teams unmotiviert zurück auf den Court kommen. Aber wir waren ein besonderes Team. In der Kabine haben wir gesagt: Okay, lasst uns kämpfen, die Haltung bewahren und irgendwie versuchen, wieder Schritt für Schritt zurück ins Spiel zu kommen. Niemand von uns hat daran gedacht, dass wir noch gewinnen könnten. Wir kamen aus der Kabine und spürten das Vertrauen und die Unterstützung der Fans. Geht da vielleicht noch etwas? In der Folge entstand etwas Magisches, was ich bis ans Lebensende nicht vergessen werde. Wir kamen tatsächlich zurück und gewannen in der Overtime mit 107:103. Ein Spiel für die Ewigkeit. Selbst in der NBA gab es bis dahin nur ein Team, das einen 25-Punkte-Rückstand aufholte, aber keines wie wir 27 Punkte. Am Ende der Saison wurden wir Vizemeister.“

    2020: Pokalfinale gegen ALBA Berlin
    „Das Spiel fand knapp einen Monat vor Ausbruch der Corona-Pandemie in Deutschland statt. Ich erinnere mich, wie wir in Berlin aus dem Teambus stiegen und unsere Fans sahen, die uns anfeuerten und zujubelten. So einen Gänsehaut-Moment hatte ich in meiner Karriere noch nicht erlebt. Das Spiel haben wir leider verloren, aber selbst danach gab es diesen wahnsinnigen Support. Ein gutes Beispiel dafür, wie toll unsere Fans hier in Oldenburg sind.“

    2022: Letztes Heimspiel gegen Würzburg
    „Mein letztes Spiel für die EWE Baskets nach 15 Jahren: Ich wusste vorher nicht, was mich in der Halle erwarten würde. Es war sehr emotional für mich, auch aufgrund der Mühe, die sich der Verein gemacht hatte, um mir Dankbarkeit auszudrücken. Ich hatte das nicht in der Form erwartet. Meine Familie und viele Freunde waren in der Halle, um mein letztes Profi-Game zu erleben. Mir gingen so viele Dinge durch den Kopf – und natürlich wollten wir unbedingt gewinnen. Die Stimmung hat mich überwältigt, ich war geschockt, aber auf eine gute Art und Weise. Jeder Sportler erinnert sich an sein letztes Spiel, den letzten Wettkampf – es war unvergesslich.“

    So war das Abschiedsspiel in der EWE ARENA
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