hallo nachbar Navigation
Suche

    Heizungstausch: Drei Modelle im Vergleich

    Bei einem Heizungstausch ist heute neben der Frage nach den Kosten auch immer mehr die Frage nach der Umweltverträglichkeit entscheidend. hallonachbar.de vergleicht drei Modelle (Wärmepumpe, Holzpelletheizung und Gas-Brennwertkessel) und beantwortet nicht nur, wie hoch die Anschaffungs- und Unterhaltskosten sind, sondern wie hoch auch jeweils die staatliche Förderung ist.

    © shutterstock

    Zur kalten Jahreszeit sorgt die Heizung in den eigenen vier Wänden wieder für Wärme und Gemütlichkeit. Eine ideale Raumtemperatur um die 20 Grad sorgt zudem für die notwendige Entspannung, während draußen Herbst- und Winterstürme tosen. Umso wichtiger ist ein verlässliches Heizsystem, das wartungsarm, effizient, kostenarm und so umweltfreundlich wie möglich sein sollte. Eine neue Heizung oder ein Heizungswechsel ist eine vorausschauende Investition und letztlich kostensparend. Hallonachbar.de vergleicht drei verschiedene Modelle.  

    1. Wärmepumpe

    Wärmepumpen nutzen Umgebungswärme für die Warmwasseraufbereitung. Sie zählen zu den regenerativen Heiztechniken, benötigen allerdings als zusätzliche Antriebsenergie in der Regel Strom. Die Wasser-Wasser-Wärmepumpe nutzt die Wärme des Grundwassers, Sole-Wasser-Wärmepumpen im Erdreich gespeicherte Wärme und Luft-Wasser-Wärmepumpen greifen auf die Wärme der Außenluft zurück. Weitere Infos zu Heizen mit Wärmepumpen findet man hier.

    2. Gasheizung

    Seit Jahrzehnten gilt die Gasheizung als das am weitesten und meist genutzten Heizsystem in Deutschland. Kein Wunder: Sowohl im Betrieb als auch in der Wartung ist die Gasheizung einfach und kostengünstig. Gasheizungen arbeiten mit hoher Effizienz und entsprechend niedrigem Verbrauch. Moderne Anlagen erzielen durch die Brennwerttechnik Nutzungsgrade von bis zu 98 Prozent. Zudem ist keine Vorleistung zu erbringen wie etwa bei Ölheizungen. Da kein Vorrat gebraucht wird, sind Gasheizungen besonders platzsparend. Gasheizungen verbrennen umweltfreundlicher als etwa Ölheizungen. Außerdem gibt es Bio-Gas aus erneuerbaren Energien. Auch eine Kombination mit erneuerbaren Energien ist möglich, beispielsweise mit einer Solarthermieanlage zur Unterstützung der Heizung und auch zur Trinkwassererwärmung.

    3. Pelletheizung

    Pellets sind eine Variante der Holz-Heizung. Pelletheizungen kommen allerdings ohne das ständige Nachlegen des Holzes aus. Dafür benötigen sie Platz für Brennkessel und Pelletlager samt Förder- oder Saugsystem. Eine ausreichende Lüftung ist nötig. Andernfalls drohen schwere Vergiftungen durch geruchs- und farbloses Kohlenmonoxid (CO), welches die Holzpellets bereits bei der Lagerung emittieren. Bei der Verbrennung von Holz wird die gleiche Menge CO2 freigesetzt, die durch die Bäume zuvor gebunden wurde. Damit gilt das Verbrennen von Holz als CO2-neutral. Herstellung und Transport bedeuten allerdings zusätzliche Emmissionen. Besonders gemütlich sind Pelletöfen mit Kaminanschluss im Wohnzimmer. Allerdings sind Pelletspeicher hier begrenzt und ein Nachfüllen per Hand ist erforderlich.

    Anschaffungskosten im Vergleich Wärmepumpe: Die Anschaffungskosten liegen je nach Modell bei 12.000-25.000 Euro. Eine Luft-Wasser-Wärmepumpe ist die günstigste Variante der Wärmepumpen. Erdwärme-Pumpen und Grundwasser-Wärmepumpen sind teurer. Der Verbrauch von Wärmepumpen hängt vom Wirkungsgrad und Stromtarif sowie der Energieeffizienz des Hauses ab. Die jährlichen Kosten können daher stark schwanken. Nimmt man den Verbrauch eines durchschnittlichen Einfamilienhauses mit rund 150 m² Wohnfläche als Maßstab (160 kWh/a pro m² Wohnfläche), dann liegen die Kosten ca. zwischen 450-800 Euro im Jahr. 

    Gasheizung: Eine neue Gasheizung kostet zwischen 6.000-9.000 Euro. Bei einem gleichen Bedarf (160 kWh/a pro m² Wohnfläche) und einem aktuellen Gaspreis von 5,54 Cent/kWh (Gaspreis im Tarif EWE Zuhause+ bei einer Laufzeit von 24 Monaten) kommt man im durchschnittlichen Einfamilienhaus auf eine Jahressumme von ca. 1.300 Euro. Wichtig zu wissen: Der tatsächliche Verbrauch hängt nicht nur von der Leistungsfähigkeit des Energieträgers und dessen Einkaufspreis ab, sondern auch von der energetischen Klasse des Hauses. Allgemein lässt sich sagen: Altbauten sind schlechter gedämmt.

    Pelletheizung:

    Die Anschaffung einer Pelletheizung liegt bei 17.000-25.000 Euro. Geht man von den gleichen Verbrauchswerten wie oben aus, dann liegen die jährlichen Kosten bei ca. 1.200 Euro. Bei allen drei Modellen sollte man jährlich 150-250 Euro Wartungskosten mit einkalkulieren.

    Staatliche Förderung & Heizung mieten

    Staatliche Förderung: Die KfW fördert Modernisierungen von Heizungsanlagen mit zinsgünstigen Krediten und Zuschüssen. Je nach Vorhaben sind verschiedene Förderprodukte möglich. Bis zu 100.000 Euro bei Sanierung zum KfW-Effizienzhaus und 50.000 Euro bei Einzelmaßnahmen. Die Förderung von Heizungseinzelmaßnahmen durch das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) hat seit Jahresbeginn deutlich zugelegt. So gibt es hier bis zu 45% Förderung. Auch eine Kombination der Förderung von KfW und BAFA ist möglich. Weitere Infos: www.kfw.de und www.bafa.de.

    Heizung mieten: Beim sogenannten Wärme-Contracting mietet man die Heizung. Der Energiedienstleister EWE bietet ein solches Mietmodell an. Er installiert und betreibt die neue Heizung. Man bekommt eine neue Heizungsanlage, zahlt einen monatlichen Grundpreis und einen verbrauchsabhängigen Wärmepreis – je nachdem, wie viel man tatsächlich verbraucht. Um Wartungen und Reparaturen kümmert sich der Contracting-Anbieter. Wärme-Contracting ist auch mit der KfW-Förderung kombinierbar. Weitere Infos zum Wärme Contracting von EWE: www.ewe-waerme.de.

    Wie fanden Sie diesen Artikel?

    ( 0 Bewertungen )
    0
    0
    nach oben