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    Energetische Sanierung: Schritt für Schritt zu einem Effizienzhaus

    Die energetische Sanierung eines Hauses ist eine Investition in die Zukunft – sowohl in ökologischer als auch in finanzieller Hinsicht. Wer seine Immobilie Schritt für Schritt zu einem Effizienzhaus umbaut, spart langfristig Energie, senkt CO₂-Emissionen und steigert gleichzeitig den Wohnkomfort. Doch was bedeutet eigentlich „Effizienzhaus“? Und wie gelingt eine strukturierte Sanierung?

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    Was genau ist ein Effizienzhaus - und warum ist das wichtig für die Förderung?

    Ein Effizienzhaus ist ein energetischer Standard, der vom Gesetzgeber definiert wurde. Grundlage ist das sogenannte Referenzgebäude gemäß dem Gebäudeenergiegesetz (GEG), also ein durchschnittlicher Neubau, der die Mindestanforderungen erfüllt. Die verschiedenen Effizienzhaus-Stufen – zum Beispiel Effizienzhaus 85, 70, 55 oder 40 – zeigen an, wie viel Prozent des Energiebedarfs dieses Referenzgebäudes ein Haus noch benötigt. Ein Effizienzhaus 55 benötigt demnach nur 55 % der Primärenergie des Referenzhauses – und ist dementsprechend besonders gut gedämmt und effizient.

    Für Hausbesitzer, die ihr Gebäude umfassend sanieren möchten, ist dieser Standard von zentraler Bedeutung: „Die KfW-Förderung gibt es in der Regel nur, wenn man das Gebäude ganzheitlich zu einem Effizienzhaus saniert“, erklärt Jan Poel, Energieberater bei EWE. „Je besser das Zielniveau, also je kleiner die Zahl hinter dem Begriff ‚Effizienzhaus‘, desto höher fällt auch die Förderung aus.“

    Besonders wichtig: Wer nur Einzelmaßnahmen (z. B. neue Fenster oder eine Dachdämmung) umsetzt, bekommt grundsätzlich keine Effizienzhaus-Förderung über die KfW. Allerdings bietet die BAFA viele Zuschüsse für eben solche Einzelmaßnahmen.

    Warum eine energetische Sanierung sinnvoll ist

    Viele Bestandsgebäude in Deutschland stammen aus Zeiten, in denen Energieeffizienz noch keine große Rolle spielte. Heizwärme verpufft durch ungedämmte Dächer, veraltete Fenster und unzureichend isolierte Außenwände. Eine energetische Sanierung kann hier Abhilfe schaffen.

    Wertsteigerung durch Energieeffizienz

    Ganz klar: Wer sein Haus energetisch saniert, steigert damit auch den Wert der Immobilie. Viele Gebäude fallen heute in die schlechtesten Energieklassen – beispielsweise in Klasse H. Eine gezielte Sanierung kann ein Haus deutlich verbessern, etwa auf Energieeffizienzklasse C oder besser. Das spart nicht nur dauerhaft Energiekosten, sondern macht das Gebäude auch attraktiver für Käufer und Mieter. Gerade bei einem möglichen Verkauf oder einer geplanten Vermietung spielt der Energieausweis eine immer größere Rolle. Ein besserer energetischer Zustand wirkt sich positiv auf den Marktwert und die Vermarktungschancen aus.

    Der Weg zum Effizienzhaus: Gut geplant ist halb saniert

    Die folgenden fünf Schritte zeigen, wie der Weg zum Effizienzhaus gelingt – fundiert geplant, fachgerecht umgesetzt und optimal gefördert.

    Schritt 1: Bestandsaufnahme durch einen Energieberater

    Bevor die ersten Maßnahmen geplant werden, sollte eine qualifizierte Energieberatung erfolgen. Hier wird der energetische Zustand des Gebäudes analysiert: Wo geht Energie verloren? Wie alt ist die Heizungsanlage? Gibt es Schimmelprobleme oder Feuchteschäden?

    Ziel ist ein sogenannter individueller Sanierungsfahrplan (iSFP). Dieser Plan zeigt auf, welche Maßnahmen sinnvoll sind – einzeln oder in Kombination – und in welcher Reihenfolge sie umgesetzt werden können. Wer den Sanierungsfahrplan nutzt, kann bei den Förderprogrammen der BAFA (BEG EM) Vorteile wie eine Erhöhung des Fördersatzes von 15% auf 20% und die Verdoppelung der förderfähigen Investitionssumme erhalten.

    Eine solche qualifizierte Energieberatung bietet unter anderem auch EWE an. Die erfahrenen Energieberater analysieren das Gebäude vor Ort, erstellen einen individuellen Sanierungsfahrplan und unterstützen Hausbesitzer bei der Vorbereitung und Antragstellung für Fördermittel. Das Angebot richtet sich an alle, die ihr Haus energetisch optimieren und langfristig Kosten sparen möchten – ganz gleich, ob einzelne Maßnahmen geplant sind oder eine komplette Sanierung zum Effizienzhaus.

    Schritt 2: Prioritäten setzen - welche Maßnahmen zuerst?

    Nicht jedes Haus braucht gleich eine Komplettsanierung. Oft bietet es sich an, in Etappen zu modernisieren. Zu den gängigen Sanierungsmaßnahmen gehören:

    • Dämmung der Gebäudehülle: Außenwände, Dach und Kellerdecke
    • Erneuerung der Fenster und Türen: Moderne Modelle reduzieren Wärmeverluste
    • Austausch der Heizungsanlage: Beispielsweise gegen eine Wärmepumpe oder andere erneuerbare Energien
    • Installation einer Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung
    • Einbau von Photovoltaik-Anlagen zur Eigenstromproduktion

    Ganz wichtig ist dabei eine gute Planung. Wer zum Beispiel neue Fenster einbaut, sollte auch gleich die Außenwanddämmung mitdenken – sonst drohen Feuchtigkeitsprobleme durch sogenannte Wärmebrücken. Maßnahmen müssen also sinnvoll aufeinander abgestimmt werden, damit sie technisch harmonieren und langfristig wirken. Doch nicht alle Maßnahmen müssen in einem Zug erfolgen. „Dafür gibt es den individuellen Sanierungsfahrplan (iSFP)“, so Jan Poel. „Er erlaubt es, die Sanierung komplett oder in Einzelmaßnahmen über bis zu 15 Jahre zu strecken, ohne die Förderfähigkeit zu verlieren.“ Der iSFP hilft dabei, die Sanierung über mehrere Jahre zu planen und sinnvoll zu strukturieren – etwa für Hausbesitzer, die finanziell nicht alles auf einmal umsetzen können. Er gibt eine klare Reihenfolge vor und stellt sicher, dass die Maßnahmen in sich stimmig sind.

    Schritt 3: Fördermittel beantragen

    Wer energieeffizient saniert, kann auf staatliche Unterstützung zählen. Besonders relevant sind zwei Programme:

    1. KfW-Förderung: (über die Bundesförderung für effiziente Gebäude – BEG): Zuschüsse und Kredite für Effizienzhäuser und Einzelmaßnahmen wie den Austausch der Heizung
    2. BAFA-Förderung: Zuschüsse für Einzelmaßnahmen wie z.B. den Einbau neuer Fenster

    Wichtig: Die Antragstellung muss vor Beginn der Sanierungsmaßnahmen erfolgen. Oft ist die Einbindung eines Energieeffizienz-Experten erforderlich, um die Förderfähigkeit zu bestätigen.
    Die Energieberater von EWE unterstützen Hausbesitzer bei genau diesem Schritt – von der Auswahl passender Förderprogramme bis zur Antragsvorbereitung. So lässt sich sicherstellen, dass keine Fristen oder Anforderungen übersehen werden und die Sanierung optimal finanziell begleitet wird. Die Kosten des Energieberaters werden in der Regel mit 50% von BAFA und KfW bezuschusst.

    Schritt 4: Umsetzung mit Fachbetrieben

    Nach der Planung und Genehmigung folgt die eigentliche Sanierung. Es empfiehlt sich, mit zertifizierten Fachbetrieben zusammenzuarbeiten. Nur so kann die Qualität der Ausführung sichergestellt werden. Energieberater können bei der Auswahl unterstützen und auch die Baubegleitung übernehmen. Ein weiterer Vorteil: Eine fachgerecht ausgeführte Sanierung beugt Bauschäden wie Feuchtigkeit, Schimmel oder Wärmebrücken vor.

    Schritt 5: Kontrolle und Nachweis der Energieeinsparung

    Nach Abschluss der Arbeiten sollten die Ergebnisse überprüft werden – idealerweise durch den ursprünglichen Energieberater. So lässt sich dokumentieren, ob das gewünschte Effizienzniveau erreicht wurde und ob alle Maßnahmen korrekt umgesetzt wurden. Ein Energieausweis nach Sanierung belegt die neue Effizienzklasse und dient als Nachweis für Förderprogramme oder beim späteren Verkauf des Hauses.

    Schritt für Schritt zum zukunftsfähigen Zuhause

    Die energetische Sanierung ist kein Projekt, das man nebenbei erledigt. Doch wer strukturiert vorgeht, Fördermittel clever nutzt und mit qualifizierten Experten zusammenarbeitet, kann aus einem sanierungsbedürftigen Altbau ein zukunftsfähiges Effizienzhaus machen – mit niedrigem Energiebedarf, hoher Wohnqualität und spürbar geringeren Nebenkosten.

    Ein gut geplanter Sanierungsfahrplan, kombiniert mit passenden Maßnahmen und Förderungen, bringt das eigene Zuhause Schritt für Schritt auf einen modernen Stand – energieeffizient, nachhaltig und wertsteigernd.

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