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    Aus alt mach neu: So klappt die Altbausanierung mit Wärmepumpe

    Niedersachsens überzeugendste Wärmepumpe steht in Edewecht. Olaf Kluckhuhn hat sein Elternhaus, ein Einfamilienhaus Baujahr 1970/71, von Grund auf saniert und effizient umgebaut. Mit modernen Niedrigenergiehaus-Standards wurde der Altbau modernisiert. Kluckhuhn lernte dabei viel über die Verjüngung von alten Immobilien, Klimaschutz und neue Heizsysteme. Der Einsatz lohnt sich für ihn und seine Mieter, überzeugte aber auch ausgewiesene Wärme-Experten. Das Engagement wurde mit dem 1. Niedersächsischen Wärmepumpenpreis ausgezeichnet. Die Sanierung hat Vorbildcharakter für Heizungen und Heizsysteme in ganz Deutschland.

    © privat

    Olaf Kluckhuhn entschied sich für die Kernsanierung des Elternhauses, anstatt es abzureißen und ein neues Gebäude nach aktuellen energetischen Standards zu errichten. Die Immobilie, die er nicht mehr selbst bewohnt, sondern an eine fünfköpfige Familie vermietet, wurde in mehreren Schritten modernisiert, um den Standards von Niedrigenergiehäusern zu entsprechen. „Ein Neubau würde in Sachen Nachhaltigkeit eine Negativbilanz aufweisen“, erklärt er seine Entscheidung. „Es würden Ressourcen und Energie verbraucht, die im Altbau bereits vorhanden sind.“ Die Sanierung kostete rund 180.000 Euro, wovon bis zu 50.000 Euro durch Fördermittel finanziert wurden. „Das Projekt wird sich über eine Laufzeit von 15 bis 20 Jahren rechnen“, so Olaf Kluckhuhn. Er ist überzeugt, dass seine Erfahrungen auch anderen helfen und ein Beispiel für effizientes Heizen sein können.

    Wärmepumpe nach Kernsanierung: Rundherum ein nachhaltiges Projekt

    Die Sanierung des Hauses hat Olaf Kluckhuhn den 1. Niedersächsischen Wärmepumpenpreis eingebracht. Die Jury lobte das Gesamtkonzept und betonte, dass die umfassende Sanierung und das Hand-in-Hand-Gehen von Vermieter und Mieter Vorbildcharakter für den Gebäudebestand in ganz Deutschland haben. Konkret umgesetzt wurde eine Erdwärmepumpe in Kombination mit einer Dach- und Kellerdeckenisolierung. Statt einer hat Olaf Kluckhuhn gleich zwei Tiefenbohrungen für Erdwärme vornehmen lassen – die Austrittstemperatur der Sole aus dem Erdreich konnte so um fünf Grad auf acht Grad Celsius angehoben werden, was der Wärmepumpe einen besseren Wirkungsgrad verleiht. Eine Photovoltaikanlage (PV-Anlage) auf dem Dach erzeugt Strom, der bei Bedarf im neu installierten Stromspeicher gespeichert werden kann. Rund die Hälfte des benötigten Stroms soll so zukünftig selbst produziert werden, den Rest kaufen die Mieter als Ökostrom dazu.

    Großer Wirkungsgrad mit neuem Heizsystem – auch ohne Fußbodenheizung

    Der Wirkungsgrad der neuen Heiztechnologie ist beeindruckend – und das Haus nun klimaneutral. Dem weit verbreiteten Mythos, Wärmepumpen seien nur in Verbindung mit einer Fußbodenheizung wirtschaftlich, konnte Kluckhuhn zudem begegnen: „Das ist so nicht ganz korrekt. Bei einem gut gedämmten Haus funktionieren Wärmepumpen auch mit Wandheizkörpern bei einer Vorlauftemperatur von bis zu 55 Grad Celsius.“ Der Hausmodernisierer entschied sich daher ganz bewusst gegen den aufwändigen nachträglichen Einbau einer Fußbodenheizung. Stattdessen wurde die Größe der Wandheizkörper für jeden Raum einzeln berechnet und, wo nötig, gezielt angepasst.

    Zusammen mit der guten Gebäudedämmung konnte so die Vorlauftemperatur an kalten Tagen im Winter 2022/2023 auf maximal 36 Grad begrenzt werden, um Wirtschaftlichkeit und Effizienz der Wärmepumpe weiter zu verbessern. Olaf Kluckhuhn ist stolz darauf, dass seine Anstrengungen und seine Geduld nicht nur mit dem Niedersächsischen Wärmepumpenpreis belohnt wurden, sondern auch mit der Erfahrung, dass in alten und betagten Häusern so viel mehr Verjüngungspotenzial steckt, als viele glauben.

    Rundherum ein nachhaltiges Projekt

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