hallo nachbar Navigation
Suche

    „Viele wollen wissen, wie man Solarstrom & Wärmepumpe kombiniert.“

    Andy Satzer arbeitet bei EWE als Vertriebsleiter für Energiedienstleistungen. Er berät Zuhause-Kunden zu den Bereichen Photovoltaik, Speichersysteme, Wallboxen und Wärmepumpe. Im Gespräch mit hallonachbar.de erzählt er, warum PV-Anlagen momentan boomen und warum der Strom aus erneuerbaren Energien für die Zukunft immer wichtiger wird.

    © Shutterstock
    Andy Satzer Der Solarexperte
    Mehr erfahren

    Andy Satzer (41) stammt aus Hemmoor (Landkreis Cuxhaven), ist Experte für erneuerbare Energien und arbeitet seit 2018 bei EWE als Vertriebsleiter für Energiedienstleistungen. Der zweifache Vater lebt mit zwei Kindern und Lebensgefährtin in Bremen. Privat geht er gerne an den Weserstrand, spielt Gitarre oder feuert seinen Sohn am Wochenende bei Fußballturnieren an.

    Die Fragen aus seinem Freundeskreis oder von Nachbarn und Bekannten bekommt Andy Satzer in letzter Zeit immer häufiger zu hören: Lohnt sich eine Photovoltaikanlage überhaupt? Wie funktioniert eine PV-Anlage in Kombination mit einem Elektroauto? Gibt es einen Schalter, den man umlegen muss, wenn die Sonne mal zu doll scheint? Beantworten kann er sie mittlerweile im Schlaf. „Es gibt so viele Mythen über Solaranlagen. Ich freue mich jedes Mal, wenn ich den Leuten das Thema gut erklären darf“, sagt der 41-Jährige.

    Seit Beginn der Energiekrise und drastisch gestiegener Kosten ist das Interesse an „seinen Themen“ enorm gestiegen. Erneuerbare Energien, PV-Anlagen, Stromspeicher, Wallbox oder Wärmepumpen – viele Menschen hinterfragen die klassische Energieproduktion und sind offen für Alternativen in Sachen Strom und Wärme.

    Bei Andy Satzer und seinem Team wird in letzter Zeit immer häufiger nach einem relativ neuen Produkt gefragt: der Photovoltaikanlage zur Pacht. Sie ist vor allem für diejenigen interessant, die im Einfamilienhaus wohnen, Solarstrom produzieren und einspeisen wollen, aber die Kosten vor einer kompletten Anlage scheuen: „Bei der monatlichen Pacht gibt es viele Vorteile und null Risiko. Bau, Installation und Reparaturen werden komplett von EWE übernommen. Die Einspeisevergütung (sechs bis acht Cent pro Kilowattstunde, Stand: April 2023) bekommt der Kunde. Am Ende der vereinbarten Laufzeit kann man die Anlage auf Wunsch kaufen – die entstandenen Pachtkosten werden auf den Gesamtpreis angerechnet“, so Andy Satzer.

    Erneuerbare Energien? Mehr als nur ein Trend

    Andy Satzer berät die Menschen zu komplexen technischen Energieanlagen – und hat den Vorteil, dass er genau weiß, wie sie funktionieren. Nach der Schule lernte er Gas-Wasser-Installateur und wurde bereits mit 23 Installateur- und Heizungsbauermeister: „Ich bin in einer Handwerkerfamilie groß geworden. Mein Vater war ebenfalls Gas-Wasser-Installateur, daher wurde das Thema Energiesparen bei uns schon immer ganz großgeschrieben. Ob Brauchwasserwärmepumpen, Durchlauferhitzer, Gasbrennwertthermen oder Solarthermie-Kollektoren, wir haben damals mit ganz vielen Dingen herumgetüftelt“, sagt er.

    Zu Beginn der 2000er-Jahre erlebten Solarthermie und Photovoltaik einen ersten Boom in Deutschland. Ein Trend, den auch Andy Satzer erkannte und sich auf die Suche nach einem neuen beruflichen Zuhause machte. „In der Meisterschule sagte mein Lehrer noch zu mir: ,Erneuerbare Energien? So ein Quatsch. Die werden sich in den nächsten 40 Jahren niemals durchsetzen.‘ Neun Monate später, ich hatte mittlerweile eine neue Stelle bei einem Solarhersteller, traf ich ihn auf einer Branchenmesse in Hamburg. Er rümpfte wieder die Nase, als ich ihm von meinem neuen Job erzählte.“

    2005 startete Andy Satzer in seinem neuen Job durch. Zur gleichen Zeit lief es für die deutsche Solarindustrie hervorragend. Die rot-grüne Koalition hatte mit dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) die Vergütung von Solarstrom kräftig angehoben. Photovoltaik war plötzlich ein lukratives und planbares Geschäft. Die Branche begann rasant zu wachsen. Viele ausländische Mitbewerber (vor allem aus China) stiegen in den Wettbewerb ein. Nur sieben Jahre später begann der Sinkflug: Photovoltaik wurde 2012 von der Bundesregierung weniger gefördert, die Solarkrise breitet sich aus. 85 Prozent der Solargroßhändler verschwanden vom Markt, viele Hersteller von Wechselrichtern gingen Pleite.

    Seit 2018 bei EWE: Im Fokus stehen Solarstrom & Heizsysteme

    Andy Satzer sah in der Krise eine Chance und wechselte als Vertriebsleiter und Geschäftsführer zu einem Solargroßhändler und Hersteller für Montagesysteme: „Wir waren gezwungen, mit Innovationen um die Ecke zu kommen. Wir haben damals noch nicht von Stromspeichern, Ost-West-Anlagen oder schwarzen, ästhetischen Dachanlagen gesprochen. Man hat sich in der Branche auch noch nicht die Frage gestellt, wie man die gewonnene Solarenergie selbst nutzen oder gar mit Wärmepumpen kombinieren kann. Durch die gesunkene Einspeisevergütung mussten wir nach neuen Gründen suchen, warum die Menschen in PV-Anlagen investieren sollten“, erinnert er sich.

    2018 bekam er das Angebot, als Vertriebsreferent zu EWE zu wechseln. Seitdem kümmert er sich vor allem um die Frage, wie man Solarstrom mit Heizsystemen kombinieren kann. Er freut sich darüber, dass verschiedene Themen aus seinem Werdegang jetzt zusammenfließen: „Damals Heizungsbauer gelernt, jetzt boomen erneuerbare Energien und die Kombination aus Solar und Heizen. Es ist eine sehr spannende Zeit, weil ich die beiden Wissensstränge zusammenbringen kann“, sagt er.

    Klimaneutral ab 2035: Was passiert danach?

    Und das Interesse auf Kundenseite wird immer größer: Aufgrund hoher Energiepreise, günstiger Komponenten und ausgereifter Speichertechnologie boomt Solarenergie im Jahr 2023 wieder. In Gesprächen betont Andy Satzer immer, dass wir aktuell eine Wärmewende hin zu Strom erleben – auch in Zukunft wird man jede Kilowattstunde gebrauchen können. Am besten aus eigener Produktion.

    EWE will ab 2035 klimaneutral sein. Für Andy Satzer stellen sich dann neue Aufgaben: „Die spannende Frage in der Zukunft wird sein, wie wir mit den verschiedenen Komponenten umgehen, die ihre Lebenszeit überschritten haben, also PV-Speicher und Batterien. Wie recyceln wir? Wie können wir die Technologie weiter nutzen? Das wird noch eine Riesenaufgabe – und da freue ich mich schon drauf.“

    nach oben