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    Vom Ostfriesenkiller zum Ostfriesenerbe: 20 Bände im Krimiversum

    Mit Ostfriesenerbe feiert Bestsellerautor Klaus-Peter Wolf ein besonderes Jubiläum: den 20. Band seiner beliebten Ostfriesenkrimi-Reihe um Hauptkommissarin Ann Kathrin Klaasen. Im Gespräch wird deutlich, dass seine Bücher längst mehr sind als reine Krimis. Sie haben sich zu einem eigenen Universum entwickelt, das Millionen Menschen fesselt. Im Interview mit der hallo nachbar-Redaktion verrät Klaus-Peter Wolf mehr über sein Jubiläum.

    © Wolfgang Weßling

    Ann Kathrin Klaasen vor einem gefährlichen Erbe

    Wie Klaus-Peter Wolf verrät, steht Ann Kathrin Klaasen im Jubiläumsband vor einem heiklen Fall. Die Kommissarin erbt Daten, die brisanter kaum sein könnten: Mit ihnen lassen sich Verbrecher überführen, zugleich kann mit diesem Wissen aber auch schwerer Schaden angerichtet werden. „Das ist ein ganz wichtiges Thema unserer Zeit. Wir erleben gerade, wie Daten und Informationen zur Waffe werden können“, so Wolf. Damit verknüpft er Fragen nach Datenschutz, Machtmissbrauch und moralischer Verantwortung. Für ihn ist ein Krimi mehr als bloße Unterhaltung. „Ein guter Kriminalroman ist wie ein Röntgenbild der Gesellschaft. Er zeigt, wo es brennt.“

    Wie Klaus-Peter Wolf  in seine Figuren eintaucht

    Wolf beschreibt seinen Schreibprozess als völliges Eintauchen in andere Identitäten. Er arbeitet nicht am Computer, sondern mit dem Füller in große, gebundene Kladden. „Wenn ich schreibe, bin ich glücklich. Dann spreche, denke und fühle ich wie meine Figuren.“ Das geht so weit, dass er deren Eigenheiten übernimmt. Besonders anschaulich zeigt er das am Beispiel von Kommissar Ubbo Heide. Dieser trinkt seinen schwarzen Tee nicht wie in Ostfriesland üblich mit Sahne und Kluntje, sondern mit einem frischen Pfefferminzblatt, weil es das Marzipanaroma besser hervorhebt. „Wenn ich in seiner Rolle schreibe, duftet meine Wohnung nach schwarzem Tee, Pfefferminz und Mandeln.“

    Auch seine Frau bemerkt Veränderungen, wenn er in die Gedankenwelt seiner Figuren eintaucht. „Sie sagt, ich bewege mich dann sogar anders, wenn ich in die Rolle der Ann Kathrin Klaasen eintauche“, erzählt Wolf. Für ihn ist dieses Hineinschlüpfen das große Glück des Schreibens.

    Ein Ostfriesland, das Leserinnen und Leser bereisen

    Die Region Ostfriesland ist für Wolf ein nie versiegender Quell der Inspiration. „Kein Blick aufs Meer ist wie der andere“, sagt er. Ebbe, Flut, Licht und Wolken schaffen täglich neue Stimmungen. Viele seiner Schauplätze sind längst zu Pilgerorten geworden. Das Café ten Cate in Norden etwa, in dem Ann Kathrin Klaasen und ihre Kollegen regelmäßig sitzen, ist für zahlreiche Leserinnen und Leser ein fester Stopp auf ihren Reisen. Auch der Schlosspark Lütetsburg hat durch Wolfs Romane Berühmtheit erlangt. Wer dort spazieren geht, diskutiert bis heute, ob eine Leiche nun in den Rhododendren oder doch in einem alten Baum gefunden wurde – je nachdem, ob man den Roman gelesen oder die Verfilmung gesehen hat.

    „Das finde ich großartig“, lacht Wolf. „Meine Geschichten führen die Menschen an Orte, die sie sonst vielleicht nie entdeckt hätten.“ Inzwischen gibt es sogar ein Krimimuseum im Norden, in dem Filmkulissen und seine mit der Hand geschriebenen Manuskripte zu sehen sind.

    EWE als Wegbegleiter seiner Karriere

    Trotz seiner Erfolge blickt Klaus-Peter Wolf dankbar auf seine Anfänge zurück. „Ich habe damals in Küchen gelesen, in kleinen Räumen, wo niemand wusste, ob überhaupt jemand kommt. Umso wertvoller war es, dass ich schon früh die Möglichkeit hatte, in den EWE-Shops aufzutreten.“ Diese Unterstützung sei für ihn prägend gewesen. „Deshalb halte ich dieser Tradition bis heute die Treue.“ Auch in diesem Frühjahr ist er wieder bei EWE zu Gast. Besucherinnen und Besucher dürfen sich auf einen lebendigen Abend freuen. „Ich lasse die Leute sich erst gruseln, dann lachen und umgekehrt. Wie eine Achterbahnfahrt der Gefühle.“

    Begegnungen, die im Gedächtnis bleiben

    Immer wieder erlebt Wolf, wie stark seine Bücher Menschen berühren. Eine Leserin habe ihm einmal erzählt, dass sie während einer schweren Krebsbehandlung dank seiner Krimis dem Alltag entfliehen konnte. „Während meiner Therapie konnte ich mit Ihren Büchern in eine andere Welt abtauchen. Zum Glück gab es genug Geschichten, die mich durch diese Zeit getragen haben.“, habe sie ihm berichtet. Solche Rückmeldungen zeigen Wolf, wie stark Literatur wirken kann. Gleichzeitig beschreibt er, was das Schreiben für ihn persönlich bedeutet: „Manchmal fragen mich Leute, ob es nicht ein großer Druck sei, jedes Jahr einen Bestseller zu liefern. Aber so empfinde ich das nicht. Für mich ist es Glück und Freiheit, schreiben zu dürfen.“ Mit dem Füller in der Hand taucht er in seine Figuren ein und vergisst dabei die Welt um sich herum. Selbst Jahreszeiten verlieren an Bedeutung. „Ich kann mitten im Winter an einer Szene im Hochsommer arbeiten – und schwitze, während draußen alle frieren.“

    Von der Küste in die Welt

    Seine Bücher sind nicht nur Bestseller im deutschsprachigen Raum, sie werden auch regelmäßig fürs Fernsehen verfilmt. Die ersten Filmepisoden der Reihe „Ostfriesenkrimis“ werden seit 2017 vom ZDF ausgestrahlt, seit 2025 auch von ARTE. Inzwischen laufen die Verfilmungen in mehr als 30 Ländern. Damit erreichen die Geschichten auch Menschen, die eher Fernsehen schauen als zum Buch zu greifen und eröffnen der Reihe ein zusätzliches Publikum.

    Ostfriesenkiller neu aufgelegt

    Zum Jubiläum erscheint neben Ostfriesenerbe, dem 20. Band der Reihe, auch der erste Band Ostfriesenkiller in einer prachtvollen Sonderausgabe. Ergänzt wird sie durch Anekdoten aus Wolfs Karriere, die erzählen, wie er vom regionalen Autor zum internationalen Bestseller wurde. Für Fans ist diese Ausgabe ein besonderes Sammlerstück.

    Kürzlich erhielt Wolf zudem den Media-Control-Premium-Award als meistverkaufter Kriminalschriftsteller in Deutschland, Österreich und der Schweiz für die Jahre 2024 und 2025.

    Klaus-Peter Wolf live erleben

    Wer Klaus-Peter Wolf nicht nur lesen, sondern live erleben möchte, hat dazu im Frühjahr in Norddeutschland Gelegenheit. Bei seinen Auftritten verbindet er spannende Passagen aus seinen Büchern mit humorvollen Anekdoten und persönlichen Einblicken. Die Besucherinnen und Besucher dürfen sich auf unterhaltsame Abende freuen, die noch lange nachwirken. Weitere Informationen zu kommenden Terminen finden Interessierte auf seiner offiziellen Website.

    Klaus-Peter Wolf auf Lesereise mit EWE

    27. Februar 2026 - 19:30 Uhr, Märchenvilla Eberswalde

    7. März 2026 - 19:30 Uhr, Kulturbahnhof Cloppenburg
    Musikalische Begleitung: Bettina Göschl

    27. März 2026 - 19:30 Uhr, Kleines Theater Papenburg
    Musikalische Begleitung: Bettina Göschl

    28. März 2026 - 19:30 Uhr, EWE Forum Alte Fleiwa
    Musikalische Begleitung: Bettina Göschl

    Tickets im Vorverkauf gibt es hier.

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