Wenn die Anlage läuft, aber niemand zu Hause ist
Im Sommer laufen Photovoltaikanlagen in Deutschland auf Hochtouren. Die langen, hellen Tage sorgen für eine günstige Solarstromausbeute. Gleichzeitig ist der Energieverbrauch im Haushalt oft gering: Es wird kaum geheizt, die Beleuchtung bleibt tagsüber ausgeschaltet, und viele sind außer Haus. Der erzeugte Strom steht also zur Verfügung – wird aber nicht immer zeitgleich benötigt.
Wer mehr Solarstrom direkt im eigenen Haushalt nutzt, kann nicht nur Stromkosten sparen, sondern auch das öffentliche Netz entlasten. Das macht den Eigenverbrauch oft zur wirtschaftlich und ökologisch sinnvolleren Option.
Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, mehr vom eigenen Solarstrom selbst zu verbrauchen. Wichtig ist es, elektrische Geräte so zu steuern, dass sie dann aktiv sind, wenn die Solaranlage den meisten Strom liefert.
Energie clever timen
Viele große Stromverbraucher im Haushalt lassen sich zeitlich flexibel einsetzen. Waschmaschine, Trockner oder Geschirrspüler können oft per Timer gestartet oder über smarte Steckdosen gesteuert werden. Wer diese Geräte zur Mittagszeit laufen lässt, nutzt genau den Moment, in dem die Solaranlage besonders viel Strom produziert.
Auch beim Laden von E-Autos oder E-Bikes lässt sich der Zeitpunkt flexibel wählen. Moderne Wallboxen lassen sich so konfigurieren, dass sie bevorzugt mit eigenem Solarstrom laden. Das reduziert die Abhängigkeit vom öffentlichen Netz und steigert die Nutzung des selbst erzeugten Stroms.
Wärme statt Einspeisung
Ein weiterer effektiver Weg, den Eigenverbrauch zu steigern, ist die Erzeugung von Warmwasser mit PV-Strom. Elektrische Boiler oder Wärmepumpen können tagsüber Wärmeenergie erzeugen und sie im Warmwasserspeicher bevorraten. Diese Technik ersetzt Strom- oder Gasverbrauch zu späteren Zeiten und trägt dazu bei, den Solarstrom sinnvoll im Haushalt einzusetzen.
Mit Stromspeicher flexibler werden
Ein Stromspeicher im Haus speichert überschüssigen Solarstrom und stellt ihn später zur Verfügung. Besonders in den Abendstunden, wenn der Stromverbrauch steigt und die Sonne nicht mehr scheint, sorgt der Speicher für eine hohe Eigenversorgung. Auch für Nächte oder bewölkte Tage kann der gespeicherte Strom genutzt werden. Eine Alternative zum physischen Speicher sind virtuelle Speicherlösungen. Dabei wird der eingespeiste Strom auf einem Kundenkonto gutgeschrieben und kann zu einem späteren Zeitpunkt rechnerisch wieder bezogen werden.
Und mit einem dynamischen Stromtarif wird es richtig spannend. Der EWE Energiemanager holt dann noch mehr aus jeder Kilowattstunde. Wenn der Strompreis an der Börse sehr niedrig ist, kann das Speicherpotenzial noch effektiver genutzt werden oder genau dann das Auto oder Wärmepumpe versorgen.
TIPP: Der neue EWE Energiemanager übernimmt für Sie die clevere Steuerung Ihrer Energie. Ob Wallbox, Wärmepumpe oder Speicher – das System optimiert automatisch den Stromfluss und wählt die wirtschaftlichste Lösung. Per App behalten Sie jederzeit die Kontrolle und passen Prioritäten bequem an Ihre Bedürfnisse an.
Kühlen mit Sonnenkraft
Wer seine Wärmepumpe im Sommer nutzt, kann diese mit dem Strom aus der eigenen Solaranlage betreiben und nicht nur Warmwasser, sondern auch Kühle erzeugen. Denn einige Modelle eignen sich zur Raumkühlung. Damit entsteht eine doppelte Effizienz: Die Wärmepumpe nutzt die Solarenergie für Warmwasser und sorgt auch an heißen Tagen für ein angenehmes Raumklima.
Auch der Einsatz einer Klimaanlage kann sich lohnen, wenn sie gezielt in den Mittagsstunden betrieben wird. So kann sie die überschüssige Energie aus der PV-Anlage verwerten und den Strombezug aus dem Netz reduzieren.
Sonnenstrom effizienter nutzen
Die Sommermonate bieten günstige Voraussetzungen für die Stromerzeugung mit einer Photovoltaikanlage. Wird der erzeugte Strom jedoch nicht im gleichen Zeitraum verbraucht, bleibt ein Teil ungenutzt. Durch zeitlich abgestimmte Nutzung von Haushaltsgeräten, Warmwasserbereitung oder den Einsatz von Stromspeichern lässt sich der Eigenverbrauch besser an die Erzeugung anpassen. Ein durchdachter Einsatz des eigenen Solarstroms kann helfen, Stromkosten zu reduzieren und die Versorgung innerhalb des Haushalts effizienter zu gestalten.