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    Wärmepumpe, Gas- oder Pelletheizung: Welche Heizung passt zu mir?

    Ab 1.1.2024 tritt das neue „Heizungsgesetz“ (oder auch Gebäude-Energie-Gesetz, kurz: GEG) in Kraft und viele Verbraucher fragen sich: Welche Heizung ist in Zukunft die richtige für mich? Soll ich meine Gasheizung behalten oder doch baldmöglichst auf klimafreundliche Energieerzeugung umrüsten? hallonachbar.de vergleicht verschiedene Heizungstypen und beantwortet die Frage, für wen welches Heizsystem am besten passt.

    © 2021 Jiri Hera/Shutterstock

    Die Wahl der besten Heiztechnik hängt von verschiedenen Faktoren ab. Etwa von den individuellen Bedürfnissen in den Wohnverhältnissen, der Verfügbarkeit von Ressourcen und den örtlichen Gegebenheiten. Darüber hinaus spielen Fragen der Nachhaltigkeit eine Rolle. hallonachbar.de vergleicht die Vorteile von Wärmepumpen, Gas- und Pelletheizungen und zeigt, in welchem Umfeld sie am besten passen.

    Welche Heiztechnik passt zu welchen Bedürfnissen und zu welchen Wohnverhältnissen?

    Wärmepumpe

    Wärmepumpen eignen sich vor allem für gut gedämmte Häuser oder für Bestandsbauten, die bereits energetisch saniert worden sind. Ohne Probleme auf eine Wärmepumpe umrüstbar sind Häuser, die ab 1996 errichtet wurden, da hier die Wärmeschutzverordnung im Neubau verschärft wurde. Denn in sehr gut gedämmten Häusern sind Wärmepumpen besonders effizient und können sowohl für die Raumheizung als auch für die Warmwasserbereitung genutzt werden. EWE-Experte Ronald Gerber: „Im Neubau ist neben der Luft-Wasser-Variante ist auch die Erdwärme-Pumpe eine gute Option. Diese Variante ist zwar teurer als eine Luft-Wasser-Wärmepumpe. Da Neubauten aufgrund der Vorgaben des GEG in der Regel jedoch eine relativ geringe Heizlast aufweisen, reichen hier oft Geräte mit einer Wärmeleistung von 4 bis 6 Kilowatt aus, die sowohl günstiger in der Anschaffung als auch im Betrieb sind. Hinzu kommt, dass Erdwärmepumpen effizienter arbeiten als Luft-Wasser-Geräte.“

    Gasheizung

    Gasheizungen sind vielseitig einsetzbar und können sowohl in Einfamilienhäusern als auch in Mehrfamilienhäusern installiert werden. Sie eignen sich besonders gut für Regionen mit einem gut ausgebauten Gasnetz.

    Pelletheizung

    Pelletheizungen eignen sich grundsätzlich für beliebige Orte, da Pellets überall leicht erhältlich sind. Sie eignen sich besonders für Häuser mit ausreichend Lagerplatz für Pellets und können auch in älteren Häusern installiert werden.

    Welche Heiztechnik ist nachhaltiger?

    Wärmepumpe

    Wärmepumpen gelten als umweltfreundlich, da sie Wärme aus erneuerbaren Energiequellen wie Luft, Wasser oder Erdwärme entziehen. Sie haben eine geringe CO2-Emission und sind besonders nachhaltig, wenn sie in Kombination mit erneuerbar erzeugtem Strom genutzt werden.

    Gasheizung

    Gasheizungen sind weniger nachhaltig, da sie fossiles Erdgas verbrennen und somit CO2-Emissionen verursachen. Es ist jedoch möglich, auf Biogas umzusteigen, um die Nachhaltigkeit von Gasheizungen zu verbessern.

    Pelletheizung

    Pelletheizungen sind klimaneutraler als Gasheizungen, da sie Holzpellets verwenden, die aus nachwachsenden Rohstoffen hergestellt werden. Die Nachhaltigkeit hängt jedoch von der Herkunft und der Produktion der Pellets ab.

    Wo ist die jeweilige Technik eher weniger sinnvoll?

    Wärmepumpe

    In schlecht isolierten Gebäuden oder bei hohen Warmwasserbedarfen kann die Effizienz von Wärmepumpen gering sein.

    Gasheizung

    Gasheizungen sind keine gute Wahl in Gebieten, in denen sich alternative und klimafreundliche Alternativen anbieten oder gar aufdrängen. In Neubaugebieten kommen beispielsweise vorrangig Wärmepumpen zum Einsatz.

    Pelletheizung

    Pelletheizungen sind ungeeignet, wenn Holzpellets schwer zugänglich oder teuer sind. Sie erfordern zudem ausreichend Lagerplatz.

    Welche Voraussetzungen müssen geschaffen werden?

    Wärmepumpe

    Die Installation einer Wärmepumpe erfordert geeignete Wärmequellen wie Erdwärme und einen geeigneten Standort für die Außeneinheit bei einer Luftwärmepumpe. Das Haus sollte zudem einen geeigneten Dämmstandard haben.

    Gasheizung

    Ein Gasanschluss ist erforderlich. Zudem sollte die Heizanlage regelmäßig gewartet werden.

    Pelletheizung

    Ein Lagerplatz für Pellets ist notwendig. Auch diese Anlage muss regelmäßig gewartet werden.

    Warum sollte der Einbau von neuen Gasheizungen keine primäre Option sein?

    Gasheizungen sind keine nachhaltige Option mehr, da sie fossiles Erdgas verbrennen und somit zur CO2-Emission beitragen, was den Klimawandel fördert. Die meisten Länder setzen in puncto Heizungsanlagen verstärkt auf erneuerbare Energien und suchen nach Alternativen zur Reduzierung von Treibhausgasemissionen. Deutschland versucht dies ebenfalls durch das neu geschaffene Heizungsgesetz.

    Es gibt verschiedene Arten von Wärmepumpen (eine Übersicht zu verschiedenen Wärmepumpen-Typen haben wir auch in diesem Artikel zusammengestellt.)

    • Luft-Wasser-Wärmepumpen: Entziehen Wärme aus der Luft und übertragen sie auf das Heizsystem oder das Warmwasser.
    • Sole-Wasser-Wärmepumpen: Nutzen Erdwärme, indem sie dem Erdreich Wärme entziehen.
    • Wasser-Wasser-Wärmepumpen: Entnehmen Wärmeenergie aus dem Grundwasser oder einem nahegelegenen Gewässer.

    Fazit: Die Entscheidung für die beste Heiztechnik ist von verschiedenen Faktoren abhängig, neben den oben erwähnten örtlichen Gegebenheiten, beispielsweise auch vom persönlichen Budget, den eigenen Nachhaltigkeitszielen und Wohnverhältnissen. Grundsätzlich ist es empfehlenswert, eine gründliche Bewertung durchzuführen und von einem örtlichen Installationsbetrieb professionelle Beratung in Anspruch zu nehmen, um die richtige Heiztechnik für die eigenen Bedürfnisse auszuwählen.

    EWE-Experte Ronald Gerber: „Es ist wichtig, funktionierende Systeme nicht einfach auszutauschen. Auch das hat ja etwas mit Ressourcenschonung zu tun. Bestehende Heizungen sollten zunächst regelmäßig gewartet werden. Erst wenn Ersatzbedarf besteht, sollte die Anlage gegen ein nachhaltiges System ausgetauscht werden. Auch der Einbau von Wärmepumpen im Altbau ist durchaus möglich.“

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