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    Zu Besuch im Klima-Daten-Garten in Oldenburg

    Raus aus dem Klassenzimmer, rein in den Garten: Im Juni 2022 besuchten acht Schülerinnen und Schüler des Oldenburger Herbartgymnasiums den Klima-Daten-Garten von EWE. Im Rahmen ihrer Projektwoche zum Thema „Nachhaltigkeit“ gingen die Jugendlichen aus den Jahrgängen Sieben bis Neun verschiedenen Fragen nach: Wie leben Insekten in urbanen Gebieten? Wie kann man im Alltag weitgehend auf Plastik verzichten? Und wie lässt sich der eigene CO2-Fußabdruck noch weiter verringern? hallonachbar.de hat die Jugendlichen einen Vormittag lang begleitet.

    © Annika Logemann

    Überall summt und brummt es, während ein frischer Blumen- und Pflanzenduft in der Luft liegt. Im Sommer 2022 gleicht der Klima-Daten-Garten an der Donnerschweer Straße in Oldenburg einer kleinen Wohlfühl-Oase für Menschen und Insekten. Nur einen Steinwurf vom Hauptbahnhof entfernt, wurde hier im Frühjahr ein knapp 300 Quadratmeter großer Pflanzen- und Erlebnisparcours eingeweiht, der zum Thema Klimaschutz und Nachhaltigkeit informiert. Große Schautafeln laden zum Flanieren ein – heute sind acht Schülerinnen und Schüler vom Herbartgymnasium im Rahmen ihrer Projektwoche zu Besuch. Eine Woche lang wurde jahrgangsübergreifend zu verschiedenen Schwerpunkten der „Sustainable Development Goals“ gearbeitet, der definierten, globalen Nachhaltigkeitsziele. Während sich andere Kleingruppen dieses Projektes mit „Barrierefreiheit in der Stadt“ oder dem Thema „Geschlechtergleichheit“ auseinandersetzten, kümmern sich die acht Jugendlichen schwerpunktmäßig um „Leben an Land“ und „Insekten“. Eine der Fragen lautet etwa: Wie viel Zeit brauchen Insekten, um in urbanen Gebieten wie Oldenburg zwischen zwei Pflanzen landen zu können?

    Elektromobilität & Klimaschutz: Geht da noch mehr?

    Begleitet werden die Schülerinnen und Schüler von Annika Logemann, Klassenlehrerin einer 7. Klasse und Fachlehrerin für Deutsch und Kunst: „Zum Thema Nachhaltigkeit haben die Jugendlichen in der Schule und im Privatleben bereits sehr viel gelernt, trotzdem ist es toll zu sehen, dass hier noch einmal viel neuer Input entsteht.“
    Zwei Neuntklässler stehen vor einer Schautafel, auf der ein E-Auto abgebildet ist und fragen in die Runde, ob Elektromobilität bereits der Weisheit letzter Schluss ist oder ob sich die Mobilität der Zukunft nicht noch weiter verändern muss.. EWE-Mitarbeiterin Irina Wolk, die heute durch den Klima-Daten-Garten führt, beantwortet diese und viele weitere Fragen. Es entsteht eine kleine Diskussion, wie es um die die Laufzeiten und die Entsorgung der Akkus bestellt ist.

    Der Rundkurs ist durch den bunten Bewuchs schnell zum Habitat vieler Insekten geworden, andererseits aber auch ein Schauplatz für viele Aspekte der Nachhaltigkeit, die man so wahrscheinlich noch nicht kennt. Die „Warming Stripes“ sind eine Visualisierung der Klimaveränderung, die Niedersachsen in den vergangenen 140 Jahren erlebt hat, und ein Ausblick darauf, wie sich das globale Klima weiter verändern wird.

    Lehrerin Annika Logemann weiß, dass so eine Schautafel großen Eindruck bei den Jugendlichen hinterlässt: „Viele der Jugendlichen hinterfragen ihr tägliches Handeln und wollen konkret wissen, was sie im Alltag verändern können. Manche haben etwa davon erzählt, wie sie mit ihren Eltern viel bewusster einkaufen und versuchen, weitgehend auf Plastik zu verzichten. Viele sind wirklich berührt, weil die Gewissheit besteht, dass man immer noch ein bisschen mehr machen kann, um etwa CO2 einzusparen.“ Eine Frage, die sich heute die Schülerinnen und Schüler im Klima-Daten-Garten stellen: Würden wir es ein Jahr lang durchhalten, immer nur kalt zu duschen?

    Insektenquiz und Präsentation in der Oldenburger Innenstadt

    Der Besuch im Klima-Daten-Garten wurde noch auf ganz nachhaltige Weise fortgesetzt: Am letzten Tag der Projektwoche präsentierten knapp 60 Schülergruppen ihre Arbeitsergebnisse an verschiedenen Ständen, die quer in der Oldenburger Innenstadt verteilt waren. Dort wurden etwa selbstgemachte Seifen, Upcycling-Kunstwerke oder sogenannte Seed-Bombs verkauft, kleine Beutel mit Blumensamen, die man etwa im Stadtgebiet zur „heimlichen Begrünung“ an favorisierten Orten „bombardiert“ und einpflanzt. Lehrerin Annika Logemann war rundum zufrieden: „Unsere Jugendlichen haben ein tolles Insektenquiz mit Kahoot entwickelt, welches die Passanten mit mobilen Endgeräten vor Ort direkt lösen konnten. Einige Oberstufenschüler trugen die Projektwoche sogar noch bis in die späten Abendstunden weiter – unter dem Motto ,Pub-Science’ zogen sie durch Oldenburger Kneipen und stellten den Gästen wissenschaftliche Fragen, etwa zum täglichen Wasserverbrauch. Es war eine tolle Woche!“

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