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    Elektroautos: Smartgeber Jonas erklärt, was sich 2022 ändert

    Das Thema Elektromobilität nimmt immer mehr an Fahrt auf. 2022 wird sich die Ladeinfrastruktur vergrößern, während auch der Markt für E-Autos weiter wachsen wird. Ob Akkus, Reichweite, Wallbox oder Gebrauchtwagenmarkt: EWE Smartgeber Jonas beantwortet im Interview die wichtigsten Fragen zum Thema Elektromobilität.

    © bluehouse GmbH

    Das Thema Elektromobilität ist gefühlt in aller Munde. In Hamburg beispielsweise sind aber weniger als zwei Prozent der zugelassenen Fahrzeuge E-Autos. Wie kann das sein?

    Jonas Kossendey: In Innenstadtbereichen werden die Sharing-Angebote immer weiter ausgebaut und vor allem von jungen Fahrerinnen und Fahrern genutzt. Auch da geht der Trend hin, dass immer mehr Anbieter Elektroautos in ihre Flotten mitaufnehmen. Die Menschen in der Hamburger Innenstadt sind zudem nicht unbedingt auf einen eigenen Pkw angewiesen.

    Wenn wir einen Vergleich zwischen Autos und Fahrrädern wagen wollen: E-Bikes sind eine Erfolgsstory, E-Autos warten noch auf den Durchbruch. Warum gibt es eigentlich keine mobilen, tragbaren Akkus wie beim E-Bike?

    Das liegt an der Größe. Ein E-Bike-Akku kann ich in die Hand nehmen, ein Akku im Elektroauto nimmt fast die komplette Fläche unter dem Fahrzeug ein und ist etwa so groß wie ein kleiner Tisch. Es gab bereits Tests mit Akku-Wechselstationen, aber ich glaube nicht, dass diese Möglichkeit kommen wird. Dafür müsste es zunächst eine Standardisierung für die Größe der Akkus geben. Momentan haben wir den Luxus, dass ich mein Auto da laden kann, wo es steht: bei der Arbeit, an einer öffentlichen Ladesäule – etwa beim Einkaufen –oder bei mir zu Hause. Man hat die Stand- und Ladezeiten, daher gibt es eigentlich nicht die Notwendigkeit, den Akku mitzunehmen. Unsere Lösungen sind auch nicht auf eine Mitnahme eines Akkus ausgelegt. Vielmehr dahin gehend, dass es für unsere Kund*innen in ihrem privaten Umfeld und im Arbeitsalltag einfach sein sollte, überall ein Ladeerlebnis zu genießen. Wenn ich persönlich darüber nachdenke ein angenehmerer Lösungsansatz als das Herumtragen meines Fahrzeugantriebes, abgesehen davon um welches Fortbewegungsmittel es sich handelt.

    Smartgeber Jonas erklärt: Wie lange hält ein E-Auto-Akku?

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    Umfragen ergeben, dass die meisten Autofahrer skeptisch gegenüber gebrauchten E-Autos sind. Der Tenor: Aktuelle E-Autos altern viel zu schnell, weil der Fortschritt so rasant ist.

    Elektroautos, die jetzt auf dem Gebrauchtwagenmarkt gehandelt werden, haben im Vergleich zu aktuellen Fahrzeugen eine limitierte Akku-Qualität, das stimmt. Daher kann ich die Skepsis schon ein bisschen verstehen. Laut ADAC halten Akkus für etwa 1.500 bis 2.500 Ladezyklen, das entspricht knapp zehn Jahre. So alt sind die meisten Elektroautos aber auch nicht. Ein Wechsel oder eine Reparatur des Akkus, um wieder auf die 100% Leistung zu kommen, ist möglich und kann beim Autohersteller angefragt werden.
    Aber auch ein gebrauchtes Elektroauto, welches eventuell nicht mehr über 100% der Akkuleistung verfügt kann spannend sein. Es kommt halt immer auf das persönliche Fahrprofil an. Wie viele km brauche ich wirklich noch?

    Elektroautos werden aktuell stark gefördert. Was erwartest du von der neuen Bundesregierung für 2022? Mehr staatliche Förderung? Weniger Regulierung?

    Wir haben in der Vergangenheit gesehen, dass die Förderprogramme sehr gut laufen und dass die Nachfrage absolut da ist. Aktuell gibt es bis zu 9.000 Euro Förderung beim Kauf eines neuen E-Autos (Stand: Januar 2022, Fördersumme bis Ende des Jahres möglich – Anmerk.). Parallel gibt es auch Förderung für gewerblich genutzte Ladestation, die ebenso eine starke Nachfrage haben. Zusätzlich gibt es viel Förderung und Wettbewerbe für bundesweite Ladeinfrastruktur, das läuft schon sehr gut. Bei EWE Go wünschen wir uns, dass es noch einfachere Wege gibt, die angesprochene Ladeinfrastruktur auszuweiten. Da gibt es auf Seiten der Netzbetreiber noch sehr viele unterschiedliche Wege, wie man mit dem Thema umgeht. Das stellt uns jedes Mal vor neue, bürokratische Herausforderungen, und das kostet viel Zeit. Vor allem aus Kundensicht sollten die Hürden vom Antrag bis zur Auszahlung einer Förderung wesentlich kleiner werden, etwa wenn ich an eine Ladeinfrastruktur für Autobahnen denke.

    Was sind eure Ziele bei EWE Go für 2022?

    Skaliert betrachtet bleibt das Laden zu Hause, am Arbeitsplatz und unterwegs auch 2022 unser stärkster Fokus. Wir wollen genau diese Infrastruktur, auch für öffentliche Schnellladesäulen, deutlich erweitern. Damit arbeiten wir bereits mit verschiedenen Partnern zusammen, McDonald’s ist ein Beispiel. Du gehst einen Burger essen, gleichzeitig lädt dein Auto. Wir wollen aber auch die Infrastruktur für die gewerbliche Nutzung ausbauen. Viele fragen sich: Wie rechne ich den Strom für meinen Dienstwagen ab, der aus meiner privaten Wallbox kommt? Das ist ein Thema, mit dem sich aktuell viele Unternehmen beschäftigen, weil sie den Schritt zu mehr Nachhaltigkeit gehen wollen. Wir bei EWE Go stehen ihnen beratend zur Seite.

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