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    Digital ausleihen: So funktionieren Online-Bibliotheken

    Immer mehr Bibliotheken digitalisieren sich und bieten ihre Inhalte auch in virtueller Form im Internet an – etwa in Form von E-Books, Hörbüchern, Filmen, Zeitschriften oder E-Papers. Aber wie funktioniert die Flatrate? Und welche Inhalte darf man nutzen? hallonachbar.de gibt Tipps für Einsteiger.

    © Shutterstock

    Bibliotheken sind seit Jahrhunderten ein Ort der kulturellen Begegnung. Hier steht einem die weite Welt der Literatur für kleines Geld zur Verfügung – in Form eines Leseausweises für zehn bis zwanzig Euro Leihgebühr pro Jahr. Was viele nicht wissen: Mit dem Ausweis kann man nicht nur „echte“ Bücher und andere Medien ausleihen, sondern auch digitale Angebote nutzen. Diese Möglichkeit der Ausleihe ist nicht neu (es gibt sie bereits seit knapp 15 Jahren), allerdings hat sie an Bedeutung gewonnen, seitdem sich Musik, Serien und Film zunehmend digitalisiert haben und vorzugsweise per Streaming wahrgenommen werden. 50 Millionen Online-Ausleihen gab es bereits 2022. hallonachbar.de erklärt, wie die digitale „Onleihe“ funktioniert.

    Die wichtigste Info vorab: Die virtuelle Freiheit bekannter Streamingdienste wie Netflix, Spotify & Co. – Zugriff von jedem Gerät, egal an welchem Ort – ist bei der Onleihe nicht gegeben. Knapp 3.500 Bibliotheken bundesweit bieten digitale Inhalte zum Ausleihen an. Am besten verschafft man sich auf der Übersichtsseite einen Überblick, welche Bibliotheken dabei sind, da man zur Nutzung persönlich seinen Personalausweis vor Ort vorlegen muss. Das (und der Nachweis eines deutschen Wohnsitzes) mag man als Einschränkung wahrnehmen, mehrere Accounts für verschiedene Städte sind aber möglich. Die Onleihe-App ist im App-Store und im Google-Play-Store für iOS-, Android- und Amazon-Fire-Geräte erhältlich. Ein Zugriff via Kindle ist nicht möglich – aufgrund von Amazon-Einschränkungen.

    Digitale Ausleihe: Wie groß ist das Angebot?

    Das digitale Angebot ist überschaubar, auch hier hinkt der Vergleich mit Spotify, Netflix & Co. Statt einer zentralen Lagerung, hat man nur Zugriff auf die jeweilige Bibliothek vor Ort, für die man sich registriert hat – und hier gibt es regional starke Unterschiede. Neben E-Books gibt es auch Videos und Filme (in Berlin kann man aus knapp 500 Filmen wählen), die man leihen kann, allerdings ist die Leihdauer stark eingeschränkt. Hier (und für andere Medien) gilt das Warteschlangenprinzip: Filme darf man wenige Tage behalten, Magazine einen Tag, Tageszeitungen vom Vortag stehen einem mitunter nur für eine Stunde zur Verfügung. E-Books darf man drei bis vier Wochen behalten. Wenn ein Titel vorgemerkt ist, verfällt die digitale Ausleihe am Ende der Frist.

    Onleihe: Was sind Vor- und Nachteile?

    Das digitale Angebot der Bibliotheken kann nicht mit dem Umfang der üblichen Streaming-Anbieter mithalten. Das hat vor allem mit lizenzrechtlichen Fragen zu tun: Im Gegensatz zur stationären Bibliothek, landen Bücher, Filme und Musik erst mit deutlicher Verzögerung im virtuellen Angebot. Daher sollte man die Onleihe lieber als wertvolles Nischenprodukt wahrnehmen, wo man regionale Bücher, seltene Musik oder vergessene Zeitschriften findet, die bei den Streaming-Giganten nicht zu finden sind. Ohnehin sollte es nicht darum gehen, sich für die eine andere Form der Nutzung zu entscheiden. Die Vorteile von Spotify, Netflix und Mediatheken liegen auf der Hand: Permanente Verfügung von vielen verschiedenen Geräten zu einem überschaubaren Preis. Die Onleihe kann vor allem eine sinnvolle Ergänzung sein, wenn man alternative Titel sucht oder – ganz einfach – eine lokale Kultureinrichtung unterstützen möchte.

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