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    Lichtblick oder Stromfresser: Wie sinnvoll sind Tageslichtlampen?

    Tageslichtlampen sollen als Stimmungsaufheller in den dunklen Wintermonaten dienen, oder sogar als Antidepressivum. Können sie diese Hoffnung erfüllen, oder sind sie bloß ein unnötiger Energiefresser?

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    Wenn die Tage kürzer werden, leiden viele Menschen unter Stimmungsschwankungen, Winterschlappheit, manchmal sogar handfesten Depressionen. Eine Lampe, die dafür sorgen soll, an solchen Tagen ein Licht zu erzeugen, das dem der Sonne ähnelt, wirkt da wie ein Heilsbringer.

    Tageslichtlampe: Was steckt dahinter?

    Tatsächlich können Tageslichtlampen natürliches Licht imitieren. Grund dafür ist zum einen eine Lichtintensität, die deutlich über der von herkömmlichen Haushaltslampen liegt. Die Helligkeit wird in Lux gemessen, Tageslichtlampen erreichen oft Werte zwischen 2.500 und 10.000 Lux, in einem mit einer herkömmlichen Lampe beleuchtetem Raum liegt die Helligkeit hingegen gerade mal bei etwa 500 Lux. Wichtig ist aber auch die sogenannte Farbtemperatur, die in Kelvin gemessen wird. Umso wärmer die Farbe, desto niedriger die Farbtemperatur. Kerzen haben beispielsweise eine Farbtemperatur von 1.500 bis 2.000 Kelvin. Sonnenlicht hat einen hohen Blauanteil und strahlt darum – anders als man erwarten könnte – eher kühles Licht mit 5.000 bis 6.000 Kelvin aus. Und Tageslichtlampen erreichen ähnliche Werte.

    Das bietet gleich mehrere Vorteile:

    • Verbesserung des Schlaf-Wach-Rhythmus: Tageslichtlampen können helfen, den sogenannten circadianen Rhythmus des Körpers zu regulieren, der den Menschen Unterschiede zwischen Tag und Nacht spüren lässt. Das kann Schlafmuster verbessern.
    • Reduktion von Winterdepressionen: Einige Lampen können genutzt werden, um saisonal bedingte Depressionen (SAD) abzumildern, indem sie die fehlende Sonneneinstrahlung in den Wintermonaten kompensieren. Einige Geräte sind explizit als Lichttherapiegeräte ausgezeichnet. Oft sind diese Lampen besonders schwer, dafür ist ihr Licht besonders intensiv. Wichtig: Eine Tageslichtlampe allein ist nicht geeignet, um eine ernsthafte Depression zu heilen. Suchen Sie im Zweifel darum immer einen Arzt oder eine Ärztin auf.
    • Steigerung des Wohlbefindens: Das helle Licht kann die Stimmung heben und zu einem allgemein besseren Wohlbefinden beitragen.

    So funktionieren Tageslichtlampen

    Die Nutzung ist denkbar einfach: Die Lampe wird an einem Ort aufgestellt, von dem aus sie das Gesicht bestrahlen kann, beispielweise den Schreibtisch zuhause oder im Büro – und für 20 bis 30 Minuten täglich angestellt, vorzugsweise am Morgen. Die Lampe sollte maximal einen halben Meter von ihrem Gesicht entfernt stehen, um ihre volle Wirkung zu entfalten. Sie brauchen dafür nicht kontinuierlich ins Licht zu schauen, können also problemlos währenddessen lesen, arbeiten oder essen. Alle paar Minuten sollten sie sich der Lampe aber mindestens für ein paar Sekunden zuwenden. Da moderne Tageslichtlampen einen UV-Filter besitzen, schadet direkter Augenkontakt auch nicht.

    Kann eine Tageslichtlampe einen Vitamin-D-Mangel ausgleichen?

    Nein, Tageslichtlampen sind nicht dafür ausgelegt, einen Vitamin-D-Mangel zu beheben. Vitamin D wird durch die UVB-Strahlung der Sonne in der Haut gebildet, die meisten Tageslichtlampen aber emittieren kein UV-Licht, damit Hautschäden vermieden werden. Um einen Vitamin-D-Mangel auszugleichen, sind andere Maßnahmen, wie eine angepasste Ernährung oder die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln, notwendig.

    Wie viel Strom braucht eine Tageslichtlampe?

    Der Stromverbrauch einer Tageslichtlampe hängt von ihrer Leistung ab, die in Watt angegeben wird. Mit modernen LED-Tageslichtlampen lässt sich in der Regel einiges an Energie sparen im Gegensatz zu älteren Modellen mit Leuchtstoffröhren. Eine typische LED-Tageslichtlampe mit 10.000 Lux verbraucht zwischen 20 und 40 Watt. Zum Vergleich: Eine herkömmliche LED-Lampe verbraucht zwar nur zwischen sechs und neun Watt. Da Lampen, die für eine Lichttherapie eingesetzt werden, aber nur für kurze Zeit eingeschaltet werden, fällt der absolute Verbrauch äußerst gering aus – pro Jahr summiert sich der Verbrauch auf wenige Euro.

    Fazit: Ist eine Tageslichtlampe sinnvoll?

    Das muss jeder für sich entscheiden. Eine Tageslichtlampe kann besonders in den dunklen Wintermonaten eine große Hilfe sein, um den Schlaf-Wach-Rhythmus zu verbessern und das allgemeine Wohlbefinden zu steigern. Mit einem Stromverbrauch von 20 bis 40 Watt sind vor allem moderne LED-Tageslichtlampen ziemlich energieeffizient und verursachen keine außergewöhnlich hohen Stromkosten.

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