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    Winterfeste Fenster: So stoppen Sie Zugluft und Wärmeverlust

    Wenn es draußen kalt ist, merken viele Menschen sehr schnell, wo ihr Zuhause Energie verliert. Häufig sind es die Fenster: Es zieht, die Scheiben fühlen sich kalt an und die Heizung muss mehr leisten als nötig. Die gute Nachricht: Auch wenn Sie Ihre Fenster nicht sofort austauschen können, gibt es viele Möglichkeiten, sie winterfest zu machen und den Wärmeverlust deutlich zu reduzieren.

    © Bonsales/Adobe Stock

    Warum verlieren Fenster soviel Wärme?

    Fenster sind im Vergleich zu Wänden immer eine Schwachstelle der Gebäudehülle. Das hat mehrere Gründe:

    • Geringere Dämmung: Selbst moderne Verglasungen dämmen weniger gut als eine gedämmte Außenwand. Bei älteren Fenstern verstärkt sich dieser Effekt noch einmal.
    • Undichte Dichtungen und Fugen: Gummidichtungen werden mit der Zeit hart oder porös. Zwischen Rahmen und Mauerwerk können sich Risse bilden. Durch diese kleinen Öffnungen strömt kalte Luft in den Raum und warme Luft entweicht.
    • Wärmebrücken am Rahmen: Vor allem alte Rahmen aus Metall oder Holz ohne zusätzliche Dämmung leiten Wärme schneller nach außen. Das Ergebnis: Die Oberflächentemperatur am Fenster sinkt, die Luft im Raum kühlt ab und Sie empfinden Zugluft, selbst wenn das Fenster geschlossen ist.

    Zugige Fenster abdichten: Maßnahmen, die sofort helfen

    Auch ohne Austausch der Fenster können Sie viel erreichen. Die folgenden Schritte lassen sich meist mit überschaubarem Aufwand umsetzen.

    1. Dichtungen prüfen und erneuern: Ein wichtiger erster Schritt ist der Blick auf die Dichtungen. Prüfen Sie, ob sie brüchig, flatterig oder sichtbar zusammengedrückt sind. Ein einfacher Test: Klemmen Sie ein Blatt Papier in den Fensterrahmen und schließen Sie das Fenster. Lässt sich das Papier leicht herausziehen, schließt das Fenster nicht mehr dicht.
      Abhilfe schaffen neue Gummi- oder Schaumstoffdichtungen aus dem Baumarkt, die sich meist problemlos selbst montieren lassen. So schließen Sie Spalten am Rahmen und reduzieren Zugluft spürbar.
    2. Fenster fachgerecht einstellen lassen: Manchmal ist das Fenster selbst noch in Ordnung, liegt aber nicht mehr richtig im Rahmen. Dann hilft es, wenn Fachleute die Beschläge nachjustieren. Oft reicht schon eine kleine Korrektur, damit der Flügel wieder eng am Rahmen anliegt und keine Luft mehr durchdringen kann.
    3. Fugen rund um den Rahmen abdichten: Undichtigkeiten entstehen auch dort, wo Fensterrahmen und Mauerwerk aufeinandertreffen. Kleine Risse oder offene Fugen lassen sich mit geeignetem Dichtstoff wie Acryl schließen. Dadurch entsteht wieder ein sauberer Abschluss, der vor Zugluft schützt.
    4. Isolierfolien als zusätzliche „Scheibe“: Transparente Isolierfolien, die von innen auf den Rahmen geklebt werden, bilden ein Luftpolster vor der Scheibe. Dieses wirkt wie eine zusätzliche Dämmschicht. Die Folien fallen optisch kaum auf, können aber die Oberflächentemperatur am Fenster verbessern und das Kälteempfinden reduzieren.
    5. Thermovorhänge und Gardinen nutzen: Schwere Vorhänge oder spezielle Thermogardinen vor dem Fenster halten einen Teil der Kälte ab. Wichtig ist, dass Heizkörper nicht vollständig verdeckt werden. Sonst bleibt die Wärme hinter dem Stoff hängen und kommt nicht im Raum an.
    6. Rollläden gezielt einsetzen: Geschlossene Rollläden verbessern die Dämmwirkung, vor allem in der Nacht. Zwischen Rollladen und Scheibe entsteht ein Luftpolster, das Wärmeverluste verringert. Auch Vorbaurollläden oder nachträglich montierte Systeme können helfen, die Fensterzone zu beruhigen.
    7. Fensterbank und Laibungen im Blick behalten: Zugluft kann auch unter der Innenfensterbank oder an den seitlichen Laibungen auftreten. Eine sorgfältige Nachabdichtung und gegebenenfalls eine zusätzliche Dämmung im Bereich der Laibungen verbessern den Komfort deutlich.

    Richtig lüften und heizen: Wärme halten statt hinauslüften

    Dauerhaft gekippte Fenster lassen viel Wärme entweichen und erhöhen die Heizkosten. Effizienter ist es, mehrmals täglich kurz und intensiv zu lüften. Drei bis fünf Minuten mit weit geöffnetem Fenster reichen meist aus, damit Feuchtigkeit entweichen kann, ohne dass Wände und Möbel stark auskühlen. Gleichzeitig lohnt es sich, die Raumtemperatur möglichst konstant zu halten. Starke Schwankungen sorgen dafür, dass die Heizung immer wieder viel Energie aufwenden muss, um ausgekühlte Räume zu erwärmen. Weitere praktische Tipps finden Sie auch in unserem Beitrag „Energiesparen im Winter“.

    Fenster im Gesamtpaket der energetischen Sanierung denken

    Wer merkt, dass trotz aller Maßnahmen rund um das Fenster die Heizkosten hoch bleiben oder sich die Räume schnell abkühlen, sollte das Gebäude als Ganzes betrachten. Wärmeverluste über Dach, Fassade oder Kellerdecke spielen ebenfalls eine große Rolle. Gerade bei älteren Häusern ist eine umfassendere energetische Betrachtung sinnvoll. Hier setzt der individuelle Sanierungsfahrplan (iSFP) an. Er ist das Ergebnis einer qualifizierten Energieberatung und zeigt Schritt für Schritt, welche Modernisierungsmaßnahmen am Gebäude sinnvoll sind, wie sie zueinander passen und in welcher Reihenfolge sie sich lohnen.

    Mit dem EWE-Sanierungsfahrplan Wärmeverluste gezielt angehen

    Ein individueller Sanierungsfahrplan betrachtet Ihr Haus ganzheitlich. Dazu gehören auch Maßnahmen an der Gebäudehülle wie neue oder besser gedämmte Fenster, Türen, Dach und Fassade. Der Plan zeigt:

    • welche Schritte bei Ihrem Gebäude besonders viel Energie einsparen
    • wie sich Einzelmaßnahmen wie Fenstersanierung sinnvoll kombinieren lassen
    • welche Förderprogramme Sie nutzen können und in welcher Reihenfolge sich Maßnahmen rechnen

    EWE bietet eine solche Energieberatung an, erstellt für Sie den individuellen Sanierungsfahrplan und unterstützt Sie bei der Beantragung von Fördermitteln. So können Sie vom Abdichten zugiger Fenster bis hin zur umfassenden Modernisierung Schritt für Schritt vorgehen, ohne den Überblick zu verlieren.

    Erfahren Sie hier mehr zum Thema

    Fazit: Kleine Schritte am Fenster, große Wirkung im ganzen Haus

    Winterfeste Fenster erhöhen den Wohnkomfort und helfen, Heizkosten zu senken. Mit neuen Dichtungen, korrekt eingestellten Beschlägen, Isolierfolien, Thermovorhängen und dem bewussten Einsatz von Rollläden lässt sich Zugluft deutlich reduzieren, auch wenn ein Fenstertausch derzeit nicht möglich ist. Langfristig zahlt es sich aus, Fenster immer im Zusammenhang mit dem gesamten Gebäude zu betrachten. Ein individueller Sanierungsfahrplan zeigt, wie die Fenstersituation in ein stimmiges Gesamtkonzept passt und wie Sie Fördermittel bestmöglich nutzen. So wird aus dem Kampf gegen zugige Fenster ein klar geplanter Weg zu einem effizienteren und behaglicheren Zuhause.

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