Warum Kleidung aus zweiter Hand nachhaltig ist
Der größte Vorteil von Second-Hand Kleidung liegt im Schutz der Umwelt. Neue Kleidungsstücke verursachen schon vor dem ersten Tragen erhebliche Belastungen. Allein für die Herstellung einer Jeans fließen etwa 7.000 bis 10.000 Liter Wasser, ergänzt durch hohen Energieeinsatz, Chemikalien und lange Transportwege. Indem Kleidung länger genutzt wird, sinkt der Bedarf an Neuware und wertvolle Ressourcen bleiben erhalten.
Auch der Ausstoß von CO₂ wird reduziert. Schätzungen zeigen, dass der Kauf eines gebrauchten Kleidungsstücks bis zu 70 Prozent weniger Emissionen verursacht als der Erwerb eines neuen Produkts. Wer auf Second-Hand Kleidung setzt, spart beim Einkauf nicht nur Geld, sondern entlastet auch die Umwelt.
Darüber hinaus entsteht ein bewussterer Umgang mit Mode. Anstelle von Impulskäufen und kurzlebigen Trends rückt der Wert von Qualität, Langlebigkeit und Individualität stärker in den Vordergrund.
Vielfältige Möglichkeiten, gut erhaltene Kleidung zu kaufen
Second-Hand Kleidung gibt es längst nicht mehr nur in kleinen Läden am Stadtrand. Heute findet sich eine große Auswahl in unterschiedlichen Kanälen:
- Klassische Second-Hand Shops: Viele Städte haben inzwischen ein breites Angebot an Geschäften, in denen gebrauchte Kleidung sortiert und in gutem Zustand angeboten wird. Hier lässt sich in Ruhe stöbern und oft finden sich echte Einzelstücke.
- Online-Plattformen: Digitale Marktplätze und Apps wie Vinted, eBay Kleinanzeigen oder Sellpy ermöglichen es, Kleidung unkompliziert zu kaufen oder zu verkaufen. Das Angebot reicht von günstigen Basics bis hin zu hochwertigen Designerstücken.
- Flohmärkte und Kleidertauschbörsen: Wer das Einkaufen gerne mit einem Erlebnis verbindet, findet hier eine gute Gelegenheit. Besonders Kleidertauschpartys erfreuen sich wachsender Beliebtheit, da sie Nachhaltigkeit mit Gemeinschaft verbinden. Besonders auf Flohmärkten stößt man oft auf einzigartige vintage Fundstücke, die es im regulären Handel längst nicht mehr gibt.
Ergänzen Sie Ihren Second-Hand Einkauf durch regionale Produkte und andere nachhaltige Schritte im Alltag. Passende Ideen lesen Sie im Beitrag Regional einkaufen, global helfen.
Upcycling: Aus Alt wird Neu
Second-Hand Kleidung endet nicht beim bloßen Tragen. Upcycling eröffnet neue Möglichkeiten, Textilien kreativ umzugestalten. Dabei geht es darum, Kleidungsstücke nicht nur zu reparieren, sondern ihnen einen neuen Zweck oder ein neues Aussehen zu geben.
Beispiele sind zahlreich: Aus einer alten Jeans kann eine trendige Umhängetasche entstehen. Ein nicht mehr genutzter Pullover kann zu einer kuscheligen Kissenhülle werden. So bleibt der Stoff erhalten und gleichzeitig entsteht ein Unikat.
Upcycling verlängert nicht nur die Lebensdauer von Textilien, sondern macht auch Spaß. Wer sich für Do-it-yourself begeistert, findet hier eine besonders nachhaltige Beschäftigung.
Wenn Sie mehr zum Thema Upcycling wissen wollen, lesen Sie hier unser Interview mit Upcycling-Experte Phillip Sommer Nachgefragt: Wie sinnvoll ist Upcycling?.
Schritt für Schritt zur eigenen Upcycling-Idee
Für viele Menschen ist der erste Schritt in die Welt des Upcyclings leichter, wenn sie sich Anleitungen anschauen. Näh- und Upcycling-Influencerinnen und -Influencer geben auf Social Media Plattformen regelmäßig Inspiration. Ob YouTube-Tutorials zum Kürzen einer Hose oder Instagram-Reels mit Ideen für Patchwork-Jacken, die Vielfalt ist groß.
Viele Anleitungen zeigen, wie man auch ohne große Vorkenntnisse kleine Projekte erfolgreich umsetzt. Wichtig ist vor allem, sich auszuprobieren und Freude am Gestalten zu entwickeln. Mit der Zeit wächst nicht nur die eigene Kreativität, sondern auch die Fähigkeit, Second-Hand oder bereits vorhandene Kleidung individuell zu verändern und neu zu kombinieren.
Tipps für den cleveren Kleiderschrank mit Second-Hand Mode
Wer seinen Kleiderschrank nachhaltig strukturieren möchte, braucht einen Plan. Weitergetragene Kleidung hilft dabei, die eigene Garderobe mit wenigen, aber vielseitig kombinierbaren Stücken aufzubauen.
Eine Grundgarderobe mit Klassikern wie Jeans, einfarbigen T-Shirts, einem Blazer oder einem zeitlosen Mantel ist die Basis. Diese Teile lassen sich mit Fundstücken aus zweiter Hand individuell ergänzen. Accessoires, auffällige Blusen oder farbige Röcke bringen Abwechslung, ohne dass neue Massenware gekauft werden muss.
Wichtig ist außerdem, beim Kauf auf Qualität zu achten. Naturfasern wie Baumwolle, Leinen oder Wolle sind langlebig und oft auch nach vielen Jahren noch tragbar. Auch ein prüfender Blick auf Nähte, Knöpfe und Reißverschlüsse lohnt sich.
Kombinieren Sie gebrauchte Kleidung ruhig mit ausgewählten neuen Stücken. So entsteht ein ausgewogener Kleiderschrank, der nachhaltig, funktional und stilvoll zugleich ist.
Nachhaltige Mode im Leben integrieren
Wer einmal den Wert von Second-Hand entdeckt hat, integriert diesen Ansatz meist dauerhaft in den Alltag. Ein zentraler Aspekt ist das Weitergeben. Kleidung, die nicht mehr passt oder gefällt, kann gespendet oder getauscht werden. Viele soziale Einrichtungen nehmen gut erhaltene Textilien an und geben sie an Bedürftige weiter.
Auch Reparaturen spielen eine wichtige Rolle. Ein kleiner Riss oder ein fehlender Knopf muss nicht das Ende eines Kleidungsstücks bedeuten. Mit wenigen Handgriffen lässt sich vieles selbst richten. Wer unsicher ist, kann eine Änderungsschneiderei beauftragen.
Ein weiterer Schritt ist ein bewussteres Kaufverhalten. Wer vor jedem Kauf überlegt, ob er das Kleidungsstück wirklich braucht und wie es in die bestehende Garderobe passt, verhindert Fehlkäufe. Auf diese Weise trägt weitergegebene Kleidung nicht nur zur Umweltentlastung bei, sondern verändert langfristig den eigenen Konsumstil.
Second-Hand als Teil eines nachhaltigen Lebensstils
Mode aus zweiter Hand zeigt, dass Nachhaltigkeit im Alltag oft einfacher umzusetzen ist als gedacht. Sie schont Ressourcen, eröffnet kreative Möglichkeiten durch Upcycling und inspiriert zu einem bewussteren Umgang mit Kleidung. Jeder Einkauf und jedes getragene Kleidungsstück verlängert den Lebenszyklus von Textilien und reduziert die Belastung für Umwelt und Klima.
Verantwortung beginnt vor der eigenen Tür. Auch EWE setzt sich dafür ein, die Regionen zu stärken, in denen das Unternehmen zu Hause ist – und zugleich global wirksam zu handeln. Ob mit dem Ausbau erneuerbarer Energien, innovativen Wärmelösungen, Wasserstoffprojekten oder digitaler Infrastruktur: EWE treibt die Energiewende aktiv voran.
Nachhaltigkeit ist dabei kein Zusatz, sondern fester Bestandteil der Unternehmensstrategie. EWE verbindet ökologisches Handeln mit wirtschaftlicher Stärke und sozialem Engagement – für eine lebenswerte Zukunft.
Die drei Säulen unserer Nachhaltigkeitsstrategie:
- Ökologisch: Ausbau erneuerbarer Energien, Reduktion von CO₂-Emissionen, Schutz der Biodiversität
- Ökonomisch: Zukunftsfähige Investitionen, faire Wertschöpfung, Förderung regionaler Unternehmen
- Sozial: Gute Arbeit, gesellschaftliche Teilhabe und verlässliches Miteinander
Mehr zu Zahlen, Fortschritten und Zielen finden Sie im Nachhaltigkeitsbericht von EWE sowie im EWE-Klimatransitionsplan.