Was passiert mit alten Batterien, Leuchtmitteln und Elektrogeräten?
Alte Batterien, kaputte Lampen oder ausgediente Elektrogeräte gehören nicht in den Hausmüll. Sie enthalten wertvolle Metalle, Kunststoffe und Glas, aber auch Schadstoffe, die fachgerecht behandelt werden müssen. Richtig entsorgt lassen sich viele dieser Stoffe zurückgewinnen und wiederverwenden. Doch was genau passiert mit all dem, was Sie in Sammelboxen, auf Wertstoffhöfen oder in Rückgabestellen abgeben?
Batterien: Aus alten Zellen werden neue Rohstoffe
Batterien stecken voller wertvoller Metalle wie Zink, Nickel oder Lithium. Werden sie achtlos weggeworfen, können giftige Stoffe ins Grundwasser gelangen. Deshalb gehören Batterien in spezielle Sammelboxen, die zum Beispiel in Supermärkten, Elektrogeschäften oder Baumärkten bereitstehen.
Nach der Sammlung werden Batterien sortiert, denn Alkali-Mangan-, Nickel-Metallhydrid- und Lithium-Ionen-Batterien werden unterschiedlich behandelt. In Recyclinganlagen werden sie mechanisch zerkleinert, Bestandteile wie Metalle, Elektrolyt und Kunststoffgehäuse voneinander getrennt. Die gewonnenen Metalle – etwa Zink, Nickel, Eisen oder Lithium – gelangen anschließend zurück in den Produktionskreislauf.
Im Jahr 2023 wurden in Deutschland 30.483 Tonnen Altbatterien gesammelt – das entspricht einer Sammelquote von 50,4 %. (Quelle: Umweltbundesamt) Jede einzelne Batterie, die korrekt entsorgt wird, hilft also, wertvolle Ressourcen zu erhalten.
Leuchtmittel - Glas, Metall und Leuchtstoffe im Kreislauf
Je nach Typ müssen Leuchtmittel unterschiedlich entsorgt werden. Klassische Glühbirnen und Halogenlampen dürfen in den Restmüll; Energiesparlampen und LED-Leuchten hingegen gehören in spezielle Sammelsysteme.
In Recyclinganlagen werden die Lampen vorsichtig geöffnet, um enthaltenes Quecksilber oder andere Schadstoffe sicher zu entfernen. Anschließend werden Glas, Metall und Leuchtstoffe getrennt aufbereitet. Gereinigtes Glas kann für neue Lampen oder in der Glasindustrie wiederverwendet werden, Metalle werden eingeschmolzen und recycelt.
Auch LEDs sind wertvolle Rohstoffquellen: Ihre Platinen enthalten Edelmetalle wie Gold, Silber und Kupfer, die gezielt zurückgewonnen werden. So entsteht ein geschlossener Materialkreislauf, der Umwelt und Ressourcen schont.
Elektrogeräte - zerlegen, trennen, verwerten
Ob Toaster, Smartphone oder Waschmaschine – Elektrogeräte sollten nicht in den Hausmüll. In Deutschland wurden im Jahr 2023 906.000 Tonnen Elektro- und Elektronikaltgeräte erfasst, von denen rund 747.000 Tonnen oder 82,4 % recycelt wurden. (Quelle: Statistisches Bundesamt)
Nach der Rückgabe erfolgt die Zerlegung: Schredderanlagen und Magnetabscheider helfen, Metalle, Kunststoffe, Glas und Elektronik sortenrein zu trennen. Kupfer, Aluminium, Eisen und Edelmetalle werden eingeschmolzen und erneut verwendet. Kunststoffe werden gereinigt, granuliert und wiederverwertet. Geräte mit gefährlichen Stoffen – wie alte Kühlschränke oder Bildröhren – werden separat behandelt, um Schadstoffe sicher zu entfernen.
Wer mehr über das Thema Recycling erfahren möchte, findet im folgenden Artikel weiterführende Infos.
Recycling im Alltag - kleine Schritte mit großer Wirkung
Recycling beginnt schon zu Hause. Viele Alltagsprodukte lassen sich länger nutzen, reparieren oder kreativ umfunktionieren. So wird aus einem alten Marmeladenglas eine neue Aufbewahrungsdose oder aus einer Holzkiste ein Blumentopf für den Balkon.
Wer seinen Alltag bewusster gestaltet, trägt dazu bei, Müll zu vermeiden und Ressourcen zu schonen:
- Richtig trennen: Verpackungen, Glas, Papier und Bioabfall gehören in getrennte Sammelbehälter. Das erleichtert die Wiederverwertung erheblich.
- Reparieren statt wegwerfen: Viele Geräte lassen sich mit einfachen Ersatzteilen reparieren – das spart Geld und Rohstoffe.
- Second-Hand und Sharing: Bücher, Kleidung und Technik können weitergegeben, getauscht oder verliehen werden, anstatt im Müll zu landen.
- Upcycling nutzen: Aus alten Materialien Neues schaffen – wie in unserem Beitrag Upcycling-Ideen für den Garten
Warum Recycling so wichtig ist
Global wurden im Jahr 2022 rund 62 Millionen Tonnen Elektroschrott erzeugt – doch nur etwa 22 % wurden ordnungsgemäß gesammelt und recycelt. (Quelle: Global E-waste Monitor 2024) In Deutschland beträgt das durchschnittliche Elektroschrottaufkommen pro Kopf 10,8 Kilogramm im Jahr.
Richtiges Recycling spart Energie und reduziert Umweltbelastungen. Durch das Wiederverwerten von Metallen aus Elektrogeräten lassen sich bis zu 90 % Energie gegenüber der Neugewinnung einsparen. Das schont nicht nur Ressourcen, sondern auch das Klima.
Ein Beispiel, wie Materialien weiterverwendet werden können, zeigt auch unser Beitrag Was passiert mit alten Windrädern?.
Nachhaltigkeit im Alltag - so können Sie mitmachen
Nachhaltigkeit beginnt im Kleinen: Jede korrekt entsorgte Batterie, jede Lampe und jedes Altgerät trägt dazu bei, Kreisläufe zu schließen und wertvolle Rohstoffe zu sichern. Wer beim Einkaufen auf langlebige Produkte achtet, lokale Reparaturangebote nutzt oder im Haushalt bewusst Energie spart, leistet ebenfalls einen wichtigen Beitrag.
Richtige Entsorgung ist mehr als Mülltrennung – sie ist aktiver Umweltschutz. Batterien, Lampen und Elektrogeräte werden heute so aufbereitet, dass ein Großteil ihrer Materialien wiederverwertet werden kann. Aus Alt wird Neu – und damit ein echter Gewinn für Klima und Zukunft.