Seit dem 30. September 2025 ist er offiziell in Betrieb: der neue Schnellladepark von EWE Go und HOCHTIEF an der Horneburger Straße in Oer-Erkenschwick. Zwölf moderne High-Power-Charging-Ladepunkte mit bis zu 400 Kilowatt Ladeleistung pro Säule ermöglichen es, Elektrofahrzeuge in nur 15 bis 30 Minuten wieder voll aufzuladen. Damit gehört der Standort zu den leistungsstärksten öffentlichen Ladeparks in Nordrhein-Westfalen und zu einem wichtigen Baustein für die flächendeckende Schnellladeinfrastruktur in Deutschland.
Teil des Deutschlandnetzes
Der Ladepark ist Teil des sogenannten Deutschlandnetzes, einer Initiative des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr (BMDV). Ziel dieses Projekts ist es, ein flächendeckendes Netz an Schnellladestationen zu schaffen, das allen Elektroautofahrerinnen und -fahrern kurze Wege und verlässliche Ladezeiten garantiert. Insgesamt sollen rund 9.000 neue Schnellladepunkte an etwa 1.000 Standorten entstehen (zur interaktiven Übersichtskarte).
Den Zuschlag für die Umsetzung in den Regionen Nord-West und West erhielten EWE Go und HOCHTIEF. Gemeinsam realisieren sie bis 2027 hier an über 90 Standorten rund 850 Ladepunkte. Während HOCHTIEF als erfahrener Infrastrukturdienstleister für die bauliche Umsetzung sorgt, übernimmt EWE Go den technischen Betrieb und die Integration in das bestehende Ladenetz.
„Unser Ziel ist es, Elektromobilität einfach, flächendeckend und verlässlich zu gestalten. Dann wird sie auch angenommen“, sagt Simon Stein, Geschäftsführer der EWE Go HOCHTIEF Ladepartner GmbH & Co. KG. „Mit hoher Ladeleistung und effizienter Infrastruktur sorgen wir dafür, dass Elektromobilität im Alltag funktioniert.“
Ladeinfrastruktur in Deutschland: Ausbau mit Rückenwind
Was in Oer-Erkenschwick exemplarisch umgesetzt wurde, ist Teil einer deutlich größeren Entwicklung. Deutschland befindet sich mitten im Wandel zur Elektromobilität. Laut Bundesnetzagentur waren im Sommer 2025 bereits über 150.000 öffentliche Ladepunkte gemeldet. Tendenz steigend.
Besonders wichtig für den Erfolg ist jedoch der Ausbau von Schnellladeinfrastruktur, denn nur so lassen sich Reichweitenängste abbauen und Langstrecken alltagstauglich gestalten.
Das Deutschlandnetz schließt hier eine entscheidende Lücke: Viele der neuen Standorte entstehen in Regionen, in denen bislang nur wenige Schnelllader verfügbar waren. Oer-Erkenschwick steht damit beispielhaft für die gezielte dezentrale Erschließung auch außerhalb der Ballungsräume.
Neben ganzen Ladeparks baut EWE Go in Kooperation mit anderen Unternehmen weitere kleinere Ladepunkte – zum Beispiel seit 2020 mit McDonalds.
Perfekt angebunden und durchdacht geplant
Der neue Ladepark befindet sich an einem Fachmarktzentrum mit Baumarkt und Schnellrestaurant. Damit ist die Standortwahl kein Zufall, sondern folgt einer klaren Strategie: Wer sein Fahrzeug lädt, kann die Wartezeit bequem für den Einkauf oder eine Kaffeepause nutzen. Das steigert die Akzeptanz und macht Elektromobilität alltagstauglich. Ilker Akkaya, Geschäftsführer der EWE Go GmbH, betont: „Elektromobilität muss einfach sein, nur so wird sie an Akzeptanz gewinnen. Das ist der Weg, wie wir die Antriebswende im Verkehr erfolgreich gestalten können.“
- Standort: Horneburger Straße 181, Oer-Erkenschwick
- Eröffnung: Ende September 2025
- Kapazität: 12 High-Power-Charging (HPC)-Ladepunkte à 400 kW
- Ladezeit: 15–30 Minuten je nach Fahrzeug und Akkustand
- Besonderheiten:
100 % Ökostrom
Überdachte, barrierearme Bauweise
Nachhaltige Materialien: GreenSteel, Schichtholz, CO₂-reduzierter Beton
Photovoltaikmodule aus deutscher Produktion
Ressourcenschonende Herstellung und Transport per E-LKW - Umgebung: Direkt an Fachmarktzentrum mit Baumarkt und Schnellrestaurant – ideale Verweilmöglichkeiten während der Ladezeit
- Teil des Deutschlandnetzes: Bundesweite Initiative für flächendeckendes Schnellladenetz
100 Prozent Ökostrom und smarte Vernetzung
Wie an allen EWE Go-Standorten wird auch in Oer-Erkenschwick ausschließlich zertifizierter Ökostrom aus erneuerbaren Energiequellen verwendet. Mit dem EWE Go Ladetarif profitieren Kundinnen und Kunden von klaren Preisen ohne Grundgebühr oder versteckte Kosten. Zudem erhalten sie eine kostenlose Ladekarte, die an sämtlichen EWE Go-Ladepunkten sowie bei zahlreichen Partnern europaweit funktioniert.
Über die EWE Go-App lässt sich der Ladevorgang einfach starten, bezahlen und verwalten. Die App zeigt außerdem alle verfügbaren Ladepunkte in der Umgebung an. In Deutschland sind das rund 100.000 sowie zahlreiche Ladepunkte europaweit dank Roaming-Partnerschaften.
Die App bietet darüber hinaus zahlreiche praktische Services wie detaillierte Infos zu den einzelnen Ladestationen oder aktuelle Meldungen zu neuen Features sowie eine übersichtliche Karte, auf der man die nächsten Ladepunkt schnell findet.
Nachhaltige Architektur mit regionalem Bezug

Ein besonderes Augenmerk lag beim Bau auf Nachhaltigkeit und Langlebigkeit. Die Dachkonstruktion besteht aus unbehandeltem Fichtenholz, das nur mit einem farblosen Lack versehen wurde. So bleibt die natürliche Maserung sichtbar, während das Material optimal vor Witterung geschützt ist. Auf dem Dach installierte Photovoltaik-Module übernehmen zusätzlich einen Teil der Stromversorgung und schützen gleichzeitig das Holz vor Regen und UV-Strahlung.
Auch bei der Gestaltung wurde auf ein harmonisches Gesamtbild geachtet: Das EWE Go-Gelb und das Anthrazit bilden einen modernen Kontrast, der sich elegant in die Umgebung einfügt. Mülleimer und Bänke aus nachhaltigen Materialien ergänzen das Konzept und unterstreichen den ökologischen Anspruch.
Die Dachkonstruktion selbst stammt von der RSB Rudolstädter Systembau GmbH und besteht aus sogenanntem GreenSteel – einem Stahl, der im energieeffizienten Elektrostahlverfahren mit Strom aus erneuerbaren Quellen hergestellt wird. Das verwendete Schichtholz speichert pro Kubikmeter rund 200 Kilogramm Kohlenstoff, was etwa 750 Kilogramm CO₂ entspricht, und kann vollständig wiederverwendet werden.
Nicht nur das Dach, sondern auch das Fundament des Ladeparks wurde ressourcenschonend produziert. Zum Einsatz kamen Betonfundamente des niederländischen Familienunternehmens Bosch Beton, das für nachhaltige Produktionsverfahren bekannt ist. Die Mischung enthält rund 50 Prozent weniger Zement als herkömmlicher Beton – das reduziert den CO₂-Ausstoß um etwa 100 Kilogramm pro Kubikmeter. Das Material ist besonders langlebig und auf eine Nutzungsdauer von bis zu 100 Jahren ausgelegt.
Komfortabel und barrierefrei laden
Besonderen Wert legten die Projektpartner auch auf Barrierefreiheit. Die neuen Ladestationen sind so gestaltet, dass sie ohne Stufen erreichbar sind. Die Bedienoberflächen wurden in einer Höhe angebracht, die auch für Rollstuhlfahrerinnen und -fahrer komfortabel erreichbar ist. Die Bodenmarkierungen sind nicht aufgemalt, sondern in den Boden eingelassen, wodurch sie dauerhaft selbst bei intensiver Nutzung oder winterlichen Bedingungen sichtbar bleiben.
Energiegeladen in die Zukunft
Mit dem Ladepark in Oer-Erkenschwick zeigen EWE Go und HOCHTIEF, wie moderner Infrastrukturausbau heute aussehen kann: leistungsstark, nachhaltig und barrierefrei. Das Projekt steht exemplarisch für den Wandel hin zu einer neuen Mobilitätskultur, die ökologische Verantwortung und Alltagstauglichkeit vereint.