Diesmal geht es nach Bremen-Hastedt, an einen Standort, an dem gewaltige Mengen CO₂ eingespart werden – und an dem die Zukunft der Energieversorgung bereits Realität ist.
Energieerzeugung von morgen – das Blockheizkraftwerk in Bremen
550.000 Tonnen CO₂ pro Jahr, diese beeindruckende Zahl zeigt, was am Standort Bremen-Hastedt der Konzerntochter swb bereits erreicht wurde. Möglich wurde dies durch das Abschalten des Kohleblocks und die Inbetriebnahme eines hochmodernen Blockheizkraftwerkes, wie Kraftwerksleiter Frank Groskurth erklärt.
Neun hocheffiziente Gasmotoren liefern Fernwärme und Strom für Bremen mit einem Gesamtwirkungsgrad von 90 Prozent. Sie können innerhalb von zwei Minuten von null auf Volllast gehen. Ein großer Schritt in Richtung klimaneutrale Wärmeversorgung.
Doch damit ist es nicht getan. Das Team entwickelt stetig neue Ideen für die Zukunft, darunter ein Hybrid-Regelkraftwerk, das Strom und Wärme flexibel verbindet. Überschüssige erneuerbare Energie kann in Batterien gespeichert und später zur Netzstabilisierung oder Wärmeerzeugung genutzt werden.
Auch mögliche nächste Schritte stehen bereits auf dem Prüfstand:
- Biomethan als vollwertiger Energieträger
- Wasserstoff-Beimischung von bis zu 20 Prozent bereits heute möglich
- Nutzung der Abwärme von Rechenzentren
- Klimaneutrale Wärmegewinnung über eine Flusswasserwärmepumpe aus der Weser
Der Standort zeigt eindrucksvoll, wie sektorenübergreifende Lösungen entstehen, von Strom über Wärme bis hin zu innovativen Speicher- und Abwärmekonzepten.
Müllverbrennung, CO₂-Abscheidung und der Weg zur Klimaneutralität
Unvermeidbare Emissionen entstehen in Bremen dort, wo es keine Alternative zur Müllverbrennung gibt. Innovationsmanager und Projektleiter Jörg Götte erklärt, dass diese Emissionen trotz aller Effizienzmaßnahmen bleiben – und deshalb neue Technologien gefragt sind. Eine Lösung ist CCS (Carbon Capture and Storage): Das CO₂ wird direkt aus den Gasen abgeschieden, anschließend aufbereitet, verflüssigt und über den Hafen per Schiff nach Norwegen oder Dänemark transportiert. Dort befinden sich geologische Speicher, die das CO₂ langfristig sicher aufnehmen können.
Bremen hat dabei einen deutlichen Standortvorteil: Dank der Lage an der Weser kann das CO₂ direkt verschifft werden, ohne zusätzliche Pipelines oder lange Transportwege. Strenge Zertifizierungen und kontinuierliche Überwachung sorgen dafür, dass der Prozess verantwortungsvoll umgesetzt wird.
Insgesamt zeigt der Standort, wie technologische Lösungen helfen, Bereiche mit unvermeidbaren Emissionen klimaverträglicher zu machen und warum solche Bausteine entscheidend für das EWE-Ziel der Klimaneutralität 2035 sind.
EWE will bis 2035 klimaneutral werden – mit innovativer Energieerzeugung, neuen Technologien und starken Partnern. Mehr dazu gibt es hier.
Klimaschutzserie: Klima. Konkret. Vor Ort.
In der Videoreihe zeigen EWE-Mitarbeitende, wie sie die Energiewende Schritt für Schritt voranbringen – von CO₂-Abscheidung über klimafreundliche Mobilität bis zu neuen Wärmelösungen.
Weitere Folgen der Serie entdecken: